Hauptsächlich wurde das zweite freie Training der Moto2-Klasse in Misano durch wilde Gesten, angedeutetes Schimpfen und drohende Gestikulierungen geprägt. Auf der kurzen und engen Strecke an der Riviera di Rimini kam es immer wieder zu viel Verkehr, Gerangel und Missverständnissen.

Am besten fand dabei der Italiener Andrea Iannone seinen Weg durch die vollen "Straßen" des Misano World Circuit - allerdings nur um 0,024 Sekunden vor seinem Landsmann und Wildcard-Fahrer Mattia Pasini. Deren 0,033 Sekunden Rückstand auf die Spitze hatte der Brite Scott Redding.

Mit nur einer Zehntel auf die Spitze klassierte sich Ersatzfahrer und Lokalmatador Alex de Angelis ebenfalls aussichtsreich für das heute Nachmittag anstehende Qualifying. Julian Simon, seines Zeichens amtierender 125ccm-Weltmeister und Polesetter von Indianapolis rundete die Top Fünf ab - vor WM-Leader Toni Elias.

Der Schweizer Thomas Lüthi war recht wild unterwegs, versuchte alles aus seinem Moriwaki-Prototypen des Interwetten-Teams herauszupressen. Am Ende reichte es zu Rang neun - mit mickrigen 0,385 Sekunden Rückstand nach vorn.

Lüthis Landsmann Dominique Aegerter donnerte zu Rang 15, Stefan Bradl wurde 18. Alex Baldolini hatte gegen Halbzeit der Sitzung einen Sturz zu beklagen, doch konnte der Italiener weg humpeln.

Ebenfalls aus dem Sattel flog der amtierende Superstock 1000-Weltmeister Xavier Simeon. Der Belgier hatte einen heftigen Highsider, bei welchem er mit dem Kopf auf den Asphalt aufschlug. Simeon blieb kurz benommen liegen, konnte dann aber doch die Unfallstelle eigenständig laufend verlassen.