Vor kurzem verkündete der Schweizer Rennfahrer Patric Niederhauser seinen Einstieg in die Blancpain GT Series Asia. Das Abenteuer Asien ging für den 26-Jährigen vergangenes Wochenende mit dem Saisonstart auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs in Sepang/Malaysia los. Und der Auftakt hätte für Niederhauser nicht besser laufen können.

Mit seinem Teamkollegen Nico Bastian gelang dem Schweizer aus Kirchdorf bei Bern im ersten der beiden Rennen von Startplatz drei der Sieg. Dabei lieferte sich Niederhauser in der Schlussphase einen packenden Zweikampf um das oberste Treppchen auf dem Podium.

Im zweiten Lauf hatte das GruppeM Racing-Duo Pech. Niederhauser fuhr in seinem ersten Qualifying auf den äußerst respektablen sechsten Rang. Am Start touchierte ein Gegner den Mercedes-AMG GT3 von Niederhauser am Hinterreifen. Dies resultierte in einem Plattfuß, was das frühe Aus für die Vortagessieger bedeutete.

Mit 25 Punkten belegen Niederhauser und Bastian den vierten Rang in der Meisterschaft. Lediglich 15 Zähler trennen das Duo von den führenden Piloten.

Bevor Niederhauser zum zweiten Lauf an den Chang International Circuit in Thailand (12. bis 13. Mai) reist, stehen noch zwei weitere Termine an: Kommendes Wochenende geht der Schweizer für Reiter Young Stars im Rahmen der Blancpain Endurance Series in Monza (20. bis 22. April) an den Start. Eine Woche später ein weiteres Highlight für den 26-Jährigen: Erstmals teilt sich der Schweizer das Cockpit mit seiner Freundin Marylin Niederhauser beim Saisonauftakt des GT4 Central European Cup in Most (28. bis 29. April).

Patric, Sieg in deinem ersten Rennen in der Blancpain GT Series Asia, herzlichen Glückwunsch!
Vielen Dank! Es ist einfach unglaubliches Gefühl, das erste Rennen in einer derart stark besetzten Serie zu gewinnen. Das gesamte Team hat unglaublich hart daran gearbeitet und ich bin froh, für GruppeM Racing an den Start gehen zu können. Das Team arbeitet hochprofessionell. Der Titelgewinn vergangenes Jahr kommt also nicht von ungefähr. Gleichzeitig wurde ich sehr herzlich aufgenommen - die Atmosphäre im Team gleicht jener einer Familie. Auch mit Nico verstehe ich mich sehr gut. Mit seiner Erfahrung im Mercedes-AMG GT3 konnte er mir wertvolle Tipps für mein erstes Rennwochenende geben.

Du bist den zweiten Stint gefahren und hast das Auto auf Platz zwei übernommen. Wie lief dein Rennen?
Nachdem ich das Auto von Nico übernommen habe, betrug der Abstand zum führenden Lamborghini etwa fünf Sekunden. Den Rückstand habe ich in den ersten Runden wettgemacht. Doch mit dem Topspeed-Nachteil unseres Mercedes-AMG GT3 war es unglaublich schwierig, den Vordermann zu überholen. Der Zweikampf zog sich über mehrere Runden, ich studierte das Fahrverhalten meines Vordermanns währenddessen genau. In der Doppel-Rechtskurve drängte ich ihn in einen Fehler und zog außen an ihm vorbei. Das war ein richtig starkes Manöver. Anschließend ließ ich nichts mehr anbrennen und fuhr den Sieg über die Ziellinie. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle bei GruppeM Racing! Der Sieg ist das Ergebnis von perfekter Teamarbeit.

Am Sonntag gelang dir bei deinem ersten Qualifying der respektable Startplatz sechs. Dennoch habt ihr das Rennen nicht beendet. Was ist passiert?
Mit meiner schnellsten Runde im Qualifying bin ich sehr zufrieden. Das Fahrerfeld ist unglaublich stark besetzt, was den Startplatz um einiges aufwertet. Der Start lief ziemlich gut, allerdings traf mich in der ersten Kurve ein Konkurrent am Hinterreifen, was zu einem Plattfuß führte. Ich habe das Auto noch an die Box gerettet, aber das Rennen war für uns natürlich gelaufen. Dennoch überwiegt die Freude über den Sieg und unsere gute Position in der Fahrerwertung. Nico und ich liegen momentan auf dem vierten Meisterschaftsrang. Da steckt bereits nach dem Saisonauftakt eine Menge Spannung.

Dein Terminkalender für die nächsten Wochen ist prall gefüllt...
Ja, als Vollblut-Rennfahrer möchte man am liebsten jeden Tag Rennen fahren. Der zweite Meisterschaftslauf der Blancpain GT Series Asia in Chang in Thailand ist zwar noch etwas hin. Bis dahin freue ich mich jedoch über zwei besondere Gaststarts. Der eine steht bereits kommendes Wochenende an: Ich werde mit dem Reiter Young Stars-Team im Rahmen der Blancpain Endurance Series in Monza an den Start gehen. Meine Teamkollegen werden Lenny Marioneck aus Deutschland und der Norweger Mads Siljehaug. Das Wochenende darauf dann das wohl speziellste Rennen meiner bisherigen Karriere: Erstmals werde ich mir das Cockpit mit meiner Freundin Marylin Niederhauser im Rahmen des GT4 Central European Cup in Most teilen. Mein Rennjahr 2018 könnte nicht besser anfangen.