Der FIA GT World Cup in Macau machte mit der Ausgabe von 2016 nicht gerade Werbung in eigener Sache. Nach gerade einmal vier der geplanten 18 Runden, der Großteil davon hinter dem Safety Car, war der Spuk vorbei, wobei das Rennen schon nach zwei Umläufen das erste Mal unterbrochen werden musste. Zum Sieger wurde Laurens Vanthoor erklärt, der zuvor spektakulär per Überschlag verunfallte. Danach wurde das Rennen nicht mehr aufgenommen, weil der Zeitplan am Rennsonntag zu eng gestrickt war. Dieses Fiasko will man für 2017 unbedingt vermeiden.

Neuer Zeitplan in Macau soll Chaos von 2016 verhindern

Aus diesem Grund verschafft man dem GT-Weltcup einen größeren Zeitslot im Plan für den Sonntag. In diesem Jahr gibt man dem GT-Rennen 75 Minuten Zeit und verlegt dafür den Start des Rennens um 45 Minuten vor, auf 12:10 Uhr Ortszeit (05:10 Uhr deutscher Zeit). Möglich wird dies durch eine Vorverlegung des ersten WTCC-Rennens von Sonntag Vormittag auf Samstag Nachmittag.

Damit sieht Macau 2017 ein Novum in der Geschichte der Tourenwagen-Weltmeisterschaft: Erstmals werden nicht beide Rennen an einem Tag und relativ zeitnah abgehalten. GT-Boss Stéphane Ratel begründet diesen Schritt gegenüber Autosport wie folgt: "Wir wollen die komplette Anzahl an Runden fahren. Ein Rennen weniger am Sonntag gibt uns mehr Flexibilität beim Zeitplan." Die Startzeit für den Weltcup der Formel 3 ändert sich übrigens nicht.

Diese Änderung dürften die engagierten Hersteller sicherlich begrüßen. Porsche äußerte sich nach dem Macau Grand Prix 2016 seine Unzufriedenheit darüber, wie das Wochenende abgewickelt wurde. "Wenn Sie mich fragen, ist das nicht professionell genug. Derartige Zwischenfälle können in einem solchen Rennen passieren, das sollte doch bekannt sein. Die Ansetzung des Zeitplans war einfach nicht angemessen", meinte Porsches Dr. Frank-Steffen Walliser hinsichtlich der Zeitplan-Farce im Dezember gegenüber Sportscar365.

GT-Weltcup in Macau soll reine Profi-Veranstaltung werden

Mit dem neuen Zeitplan soll es aber nicht getan sein. Ein Problem des GT-Weltcups in Macau: Die Amateurfahrer. Sie kommen teilweise aus der Region und haben ihre Probleme damit, die GT3-Raketen durch den Leitplanken-Dschungel der Zocker-Metropole Macau zu bewegen. Aus diesem Grund sollen 2017 nur noch Profi-Rennfahrer in Macau antreten, also Piloten, die von der FIA mit Platin oder Gold eingestuft wurden. Das macht insofern Sinn, als dass für Herrenfahrer ab 2018 ein eigener GT-Weltcup angedacht ist.

"Es ist logisch, dass wenn wir für Amateure und Kundenteams einen Weltcup ausrichten, dass Macau eine reine Profi- und Werks-Veranstaltung wird. Das ist Teil des Wachstums dieses Events und wird dabei helfen, das Event zu vereinfachen", erklärte Ratel zu diesen Planungen. In Macau lässt man also kaum einen Stein auf dem anderen. Das ist auch nötig, will man ein erneutes Farce-Rennen wie im Jahr 2016 vermeiden. Mit dem neuen Zeitplan und der Neu-Ausrichtung des GT-Weltcups ist man auf einem guten Weg.