Ein Kraftakt in der Schusssession entschied den heißen Kampf um die Pole Position bei den 12 Stunden von Bathurst: Maro Engel stellte den Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Erebus Motorsport auf die Pole Position und sicherte sich gleichzeitig die Allan Simonsen Trophy in Andenken an den mittlerweile verstorbenen Polesetter des vergangenen Jahres. Mit einem neuen Streckenrekord von 2:03.8586 Minuten fiel die Entscheidung erst in der dritten Session zugunsten von Engel/Schneider/Bastian. In dieser herrschte weniger Verkehr, aber auch deutlich höhere Temperaturen als am Vormittag, der im Zeichen des Ferrari von Salo/Edwards/Bowe/Lowndes stand.

Salo sucht Entscheidung im ersten Qualifying

Mika Salo war der Mann der ersten Session: Mit einer 2:03.942 dominierte der Ex-Formel-1-Pilot den Vormittag und stellte einen neuen Rekord auf, der fünf Stunden bestand haben sollte. Die Taktik ging beinahe auf, es sollte am Ende für Startplatz zwei reichen. Ohne Blechschaden ging nach einigen Unfällen am Freitag auch das erste Qualifying nicht über die Bühne: Jason Bright zerlegte den Rod-Salmon-Audi bei einem Crash, in den er auch die Porsche von Damien Flack und Andrew Macpherson verwickelte. Der V8-Supercar-Pilot wurde für Routinechecks in Krankenhaus gebracht, der Audi R8 LMS ultra wird nicht am Rennen teilnehmen können.

Lamborghini überraschte mit Bestzeit im zweiten Qualifying, Foto: Richard Craill
Lamborghini überraschte mit Bestzeit im zweiten Qualifying, Foto: Richard Craill

Das zweite Qualifying begann direkt mit einem Knall: Steve Wyatt verlor das Heck seines Ferrari 458 Italia bei der Anfahrt zum Abschnitt "The Cutting" und schlug rückwärtig in die Mauer ein. Es war bereits der zweite heftige Unfall eines Ferraris an diesem Wochenende, nachdem am Freitag genau dieses Fahrzeug eine Kollision mit dem Vicious-Rumour-Ferrari hatte, was Letzteren für den Rest des Wochenendes eliminierte. Ob AF Corse den am Heck stark beschädigten Italo-Renner wieder hinstellen kann, ist derzeit noch unklar, am Fahrzeug wurde zunächst nicht gearbeitet.

Aufgrund der langen Unterbrechung wurde die Trainingszeit angehalten. Wenig überraschend gab es in der Mittagshitze keine neue Bestzeit, die schnellste Zeit fuhr David Russell auf dem Lamborghini Gallardo von Roger Lago Motorsport aus der B-Klasse für ältere GT3-Boliden in 2:05.032 Minuten.

Maro macht den Pole-Engel

Der große Schlagabtausch fand dann im dritten Qualifying statt, das rein den GT3-Boliden vorbehalten war. Für den ersten Paukenschlag sorgte der Neuseeländer Shane van Gisbergen, der mit dem McLaren MP4-12C von VIP Holdings und einer 2:04.001 die Zeit von Salo vom Vormittag nur knapp verfehlte. Maro Engel stürmte hinterher und war nur zwei Hunderstel langsamer als der Kiwi. Doch der mittlerweile an der Gold Coast Down Under beheimatete Münchner hatte noch einen Pfeil im Köcher: 2:03.859 Minuten reichten im letzten Anlauf für die Bestzeit, der Streckenrekord wurde mit frenetischem Applaus in der Box gefeiert. Maranello Motorsport ging nicht mehr auf Zeitenjagd.

Die zweite Reihe teilen sich ebenfalls dank der im dritten Qualifying gefahrenen Zeiten der VIP-Holdings-McLaren mit van Gisbergen/Quinn/Quinn/Kirkaldy, der am Ende des letzten Qualifyings noch ohne Sprit liegen blieb, und der zweite Erebus-Mercedes mit W. Davison/LeBrocq/Crick. Von Startplatz fünf startet der ebenfalls stark besetzte Werks-Nissan mit Kelly/Cyio/Bumcombe/Reip. Das Rennen startet um 20:15 Uhr deutscher Zeit, was 5:15 Uhr australischer Zeit entspricht und wird auf der offiziellen Webseite des 12-Stunden-Rennens zu verfolgen sein.