Robert Kubica bewältigte die Qualifying-Etappe der Rallye Azoren am schnellsten und darf damit als Erster seine Startposition für den ersten Tag wählen. Er und Beifahrer Maciek Baran waren in ihrem Citroen DS3 RRC fast vier Sekunden schneller als die zweitplatzierten Jeremi Ancian und Gilles de Turckheim aus Frankreich. Der Führende in der Gesamtwertung, Jan Kopecky, und Beifahrer Pavel Dresler qualifizierten sich als Dritte.

Kubica steht nun vor der Qual der Wahl, denn er war noch nie in der Situation, die Startposition frei wählen zu können. "Eigentlich würde ich lieber von weiter hinten starten, denn ich weiß im Moment nicht, welche Position ich am besten wählen soll", gestand er gegenüber der offiziellen Webseite der europäischen Rallyemeisterschaft. "Ich habe keinerlei Erfahrung und mit derart vielen Untergrundwechseln auf den Prüfungen ist es schwer, zu wissen, was das Beste ist. Wenn man noch nie hier war, weiß man nicht, wie sich die Straßen entwickeln und ob das Griplevel feucht oder nass oder schlimmer wird."

Dass er überhaupt über seine Startposition für den vierten Lauf der ERC nachdenkt, war nach der Recce am Mittwoch allerdings noch nicht absehbar. Denn starker Nebel verhinderte einen vollständigen Aufschrieb, weshalb Kubica sogar einen Startverzicht in Erwägung zog. "Es gab viel Nebel, an einigen Stellen war es unmöglich, einen Aufschrieb zu erstellen", beklagte der Pole gegenüber Autosport und stand mit seiner Kritik nicht allein da. Auch andere Piloten bemängelten die schlechten Witterungsbedingungen auf der Inselgruppe im Atlantik. "Wir haben 20 Prüfungskilometer ohne Aufschrieb - das ist zu viel. Ohne Aufschrieb werde ich nicht fahren", stellte der Pole klar.

Die erste Prüfung sei grenzwertig, aber noch fahrbar, auf anderen habe er jedoch nur etwa 10 Meter weit sehen können. Als die Sicht an einer Stelle auf gerade einmal vier Meter sank, hielt Kubica seinen Wagen an und wartete etwa 40 Minuten darauf, dass sich die Bedingungen bessern. "Aber es wurde immer schlimmer. Schwierig. Ich habe keine Ahnung, wie die Straßen aussehen und was rundherum ist", gestand er vor allem in Bezug auf die spektakuläre Prüfung um den vulkanischen See Lagoa Azul.

Wie Autosport erfahren haben will, haben die Organisatoren jedoch auf die schwierigen Witterungsbedingungen reagiert und den Fahrern sowohl am Donnerstag- als auch am Freitagmorgen mehr Zeit für die Recce versprochen. Am Donnerstagnachmittag finden die ersten drei Prüfungen statt. Die Rallye dauert bis Samstagabend.