In der Zeit von modernen Rennstrecken und asphaltierten Auslaufzonen denken viele Motorsportfans noch an Zeiten zurück, in denen man auf echten Kursen an den Start ging. Eine dieser Naturrennstrecken war das so genannte Schleizer Dreieck rund um die Ortschaft Oberböhnsdorf, auf der seit 1923 Motorsport-Veranstaltungen abgehalten wurden. Über acht Jahrzehnte stand Schleiz immer wieder im Schatten von Benzin, Gummi und tollkühnen Helden.

Neben Motorrad- und Gespann-Wettbewerben zog aus auch einige Formel-Fahrzeuge zum Dreieck. Neben der Formel Junior machte Mitte des letzten Jahrhunderts auch die Formel 3 in Schleiz Halt. In der nahen Vergangenheit wurden auf dem Schleizer Dreieck hauptsächlich Gespann-Rennen ausgetragen. Zwar schaffte man es nie, die Weltmeisterschaft für sich zu gewinnen, organisierte aber ab 1995 eine inoffizielle Europameisterschaft der Dreiräder.

Ausgerechnet für das 80. Jubiläumsjahr erteilte der Deutsche Motorsport Bund keine Genehmigung für weitere Rennen. Seitdem fehlt es in der Region an finanziellen Mittel, um die Strecke wieder zum Leben zu erwecken. Projekte, wie etwa eine Erschaffung eines Motodroms, verschwanden so schnell wieder in den Schubladen der Schreibtische.

Im Mai 2008 keimte neue Hoffnung auf. Es wurde eine Bürgerinitiative gegründet, die sich zur Rettung der ältesten deutschen Naturrennstrecke, dem Schleizer Dreieck, einsetzt. Mit möglichst vielen Unterschriften soll der Kurs bald wieder Besucher anlocken. Geplant sind neben einer echten Rennstrecke auch Kartbahnen und ein Fahrsicherheitszentrum. "Kurz gesagt, meine Vorstellung des Schleizer Dreiecks, ist die Umwandlung in ein Freizeit- und Wirtschaftszentrum. Helfen Sie mit und unterstützen Sie uns diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen", so ein Sprecher.