Die Rennstunden zwei bis fünf standen auf der Nürburgring Nordschleife ganz im Zeichen der bisher strauchelnden Favoriten-Teams. Denn abgesehen von der Spitze gelangt es nur Land, Manthey und Alzen das Tempo auch am späten Nachmittag hoch zu halten und mit Rundenzeiten von unter neun Minuten wieder Platz um Platz zu gewinnen.

Die bisher so souverän an der Spitze liegenden Alzen-Brüder im Gespann mit Christian Abt und Menzel steuerten die Box in Runde 23 an und gaben daraufhin die Führung ab. Den Stopp des Türbinchens nahm der HISAQ-Porsche dankend zur Kenntnis und setzte sich nach einem Fünftel der Renndistanz in Führung. Für Frank Stippler, Richard Westbrook und Co lief bisher alles nach Plan, Probleme hatte man am Freitag mit dem brennenden Auto ja schon zu genüge.

Beeindruckend ist einmal mehr die hohe Leistungsdichte an der Spitze, vor allem die vielen schnellen Porsche-Boliden. Acht Fahrzeuge aus Zuffenhausen liegen unter den Top-Ten, momentan werden sie nur von den schnellen BMW Z4 aufgemischt - Schubert Motorsport liegt beispielsweise auf dem dritten Rang und konnte schon einige Runden anführen.

Schaden am Wochenspiegel

Nach dem Reifenschaden in der ersten Runde konnte sich Land Motorsport bis zur fünften Stunde wieder unter die ersten Zehn schieben - der Rückstand auf die Spitze betrug etwas mehr als vier Minuten, also eine gute halbe Runde. Nach seinem Stint und den schnellen Rundenzeiten war Fahrer Johannes Stuck zufrieden, allerdings nicht vollends überzeugt vom Porsche GT3. "Das ABS geht sofort rein und das Pedal wird im Laufe der Runde immer länger. Erst wenn auf der Döttinger Höhe die Bremse gekühlt wird normalisiert sich wieder alles", so der Österreicher.

Weitaus diffiziler gestaltete sich die Situation bei dem bisher so gut liegendem Wochenspiegel-Porsche: nach gut zweieinhalb Stunden blieb der Porsche mit offener Fronthaube am Beginn der Döttinger Höhe stehen und musste vorsorglich von den Streckenposten repariert werden. Auf dem glücklicherweise kurzem Weg in die Boxengasse zeigte sich ein weiteres Problem, denn durch einen vorhergegangenen Kontakt mit einem Konkurrenten hatten zudem die vorderen Kühler schaden genommen und der 911er verlor Kühlflüssigkeit. Mit einem Stopp jenseits der 30-Minuten-Marke und einem Rückstand von vier Runden hat das Team wohl seine besten Chancen verspielt.

Nach dem schwierigen Start lief es für den Titelverteidiger in den folgenden Stunden rund: selbst mit viel Verkehr gelangen der Truppe von Olaf Manthey sehr gute Rundenzeiten und ein Platzgewinn nach dem anderen. Nach fünf Stunden konnte man mit einer Runde Rückstand immerhin wieder den Anschluss an die Top-Ten herstellen. Den Kontrahenten aus dem Zakspeed-Lager gelang das nicht, denn die Lokalmatadoren mussten einen weiteren außerplanmäßigen Stopp einlegen und verloren eine zweite Runde. Damit lag man auf Platz 50 inmitten von langsameren Volkwagen und BMW.