Das Wochenende auf dem Norisring war für mich gut und schlecht zugleich. Das Auto war perfekt und von den Zeiten her waren wir das ganze Wochenende dominant gegenüber den anderen in der Trophy-Wertung. So viel zum Guten. Leider sind wir aber mit Null Punkten wieder nach Hause gefahren, was nicht so toll war.

Im ersten Rennen am Samstag lief es wirklich gut und ich hatte am Ende eine Runde Vorsprung auf meine nächste Konkurrentin Gina-Maria Adenauer. Leider hatte ich aber schon zu Beginn einen Randstein erwischt und mir dadurch ein Teil an der Unterseite des Autos beschädigt. Das hatte sich dadurch so sehr verformt, dass die Stewards es nach dem Rennen als nicht regelkonform eingestuft haben. Als wäre das nicht schon genug gewesen, meinten sie dann auch noch, ich wäre mit falschem Benzin unterwegs gewesen. Das Problem war, dass das Auto eine Woche zuvor noch in einer anderen Meisterschaft im Einsatz war, wo mit anderem Benzin gefahren wird. Das haben wir dann nicht vollständig aus dem Tank herausbekommen und dadurch waren die Messwerte entsprechend verfälscht. Da genügen schon ein paar Tropfen damit das passiert. Deswegen kann man da niemandem die Schuld geben, denn so geringe Spuren von Restbenzin sieht man einfach nicht.

Da wir von diesem Problem jetzt wissen, werden wir in Zukunft ganz auf Nummer sicher gehen und vor jedem Rennwochenende den kompletten Tank wechseln. Das bedeutet zwar für die Mechaniker viel Arbeit, aber wir wollen ja nicht riskieren, noch einmal bestraft zu werden.

Noch mehr Pech...

Im zweiten Rennen am Sonntag schlug das Pech dann noch einmal zu. Wegen der Strafen musste ich ohnehin vom letzten und 26. Platz starten. Doch ich hatte mich schnell auf die 14. Position nach vorne gekämpft und war damit unter den Trophy-Piloten wieder am besten platziert. Leider wurde das Rennen nach einer Massenkollision aber abgebrochen und damit durfte ich die Arbeit wieder von vorne beginnen. Auch beim zweiten Start kam ich gut weg und hatte schon wieder ein paar Gegner überholt, als ich merkte, dass ich beim Hochschalten immer ein wenig verloren habe und die Gänge nur schwer reinbekam. Die Box hat mir dann gesagt, ich soll einfach vom Gas gehen, wenn ich schalte. Aber mir ist gleich darauf der dritte Gang gebrochen und Quer durch das ganze Getriebe geflogen und hinten wieder rausgekommen. Mehr als Stehenbleiben ist dann nicht mehr gegangen. Dem Team kann man dabei aber keinen Vorwurf machen. So ein Gang kann immer brechen und das ist auch vorher nicht abzusehen.

Trotz dieser beiden Nuller hatte das Wochenende auf dem Norisring aber auch seine schönen Seiten. Es war einfach ein Traum beim Heimrennen vor so einer tollen Kulisse zu fahren. Am Samstag in der Auslaufrunde war es ein super Gefühl, als uns alle Zuschauer zugewinkt haben. So ein Gefühl gibt es glaube ich nicht oft.

So solls weitergehen - nur ohne Schäden & Probleme

Jetzt sind es vier Wochen bis zum nächsten Rennen auf dem Nürburgring und wir hoffen, dass wir in der Zwischenzeit die Erlaubnis zum Testen bekommen. Da ist zum einen das kaputte Getriebe, das wir ersetzen müssen und wo wir schauen wollen, ob es wieder funktioniert. Außerdem muss ich das Auto besser kennen lernen, weil ich in diesen Boliden erst am Freitag im freien Training das erste Mal eingestiegen bin. Deswegen müssen wir noch ein wenig an der Abstimmung arbeiten und das Setup auf mich zuschneiden. Das Auto war zwar an diesem Wochenende schon richtig gut, aber man kann immer wieder noch etwas verbessern.

Für das nächste Rennen hoffe ich dann, dass das Auto wieder so gut geht und wir die gleichen Bedingungen haben - nur ohne Disqualifikation und ohne Getriebeschaden. Denn von den Zeiten her war ich in der Trophy-Wertung der Schnellste; die anderen waren, glaube ich, vier oder fünf Zehntel langsamer. Auch an einigen Fahrern in aktuellen Boliden war ich recht knapp dran und deswegen wäre es gut, wenn es so weiterginge.