Für Niklas Krütten fiel am vergangenen Wochenende nach langem Warten der Startschuss für die Saison 2020. Der Hungaroring markierte die erste von acht Stationen im Kalender der Euroformula Open Championship, in der Krütten mit dem Team Motopark seine erste komplette Saison in der Formel 3 bestreitet. Der Auftakt in Ungarn brachte dem 17-jährigen Talent aus Trier und dem Team zwei Top-10-Resultate und wichtige Erkenntnisse.

Auf der 4,381 km langen Formel 1-Rennstrecke vor den Toren Budapests stieg Krütten nach der langen Lockdown-Pause erstmals für den Renneinsatz in das Cockpit seines Dallara 320, der in diesem Jahr neu in der Euroformula Open Championship zum Einsatz kommt. Die Trainings am Freitag beendete er als Sechster und Siebter jeweils vor seinem Teamkollegen Manuel Maldonado.

Im Qualifying am Samstagmorgen stellte Krütten seinen Boliden in die vierte Startreihe. Sowohl das Qualifying als auch das erste der beiden Rennen über 17 Runden liefen für den Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport mit Platz acht nicht nach Plan. Auf eine Top-5-Platzierung im Rennen fehlten ihm fünf Sekunden, womit er in erweiterter Schlagdistanz zum vor dem Wochenende ausgegebenen Ziel lag.

Bis zum zweiten Zeittraining waren Fortschritte zu verzeichnen. Krütten gelang im Showdown der 25-minütigen Session der Sprung auf Startplatz fünf. Trotz der guten Ausgangslage brachte das Rennen mit Rang zehn nicht den gewünschten Erfolg. In der Startphase musste Krütten im Kampf um die dritte Position weit neben die Strecke ausweichen um eine Kollision zu vermeiden und verlor dadurch den Anschluss an die Spitze.

In der Gesamtwertung belegt Krütten nach dem Auftaktwochenende in Ungarn die achte Position. Die nächste Station der Euroformula Open Championship steht vom 20. bis 23. August auf dem Programm. Für die Rennen drei und vier der Meisterschaft gastiert die Serie auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet, auf dem die Formel 1 seit 2018 den Grand Prix von Frankreich austrägt.

Drei Fragen an Niklas Krütten

Wie hast du dich in der langen Pause auf den Saisonstart vorbereitet?
In den vergangenen Monaten haben wir sehr viel Simulatorarbeit mit unseren Coaches gemacht. Dabei haben wir den Fokus neben dem Fahren verstärkt auf die Datenanalyse gelegt. Die Telemetrie-Workshops waren sehr interessant und lehrreich. Neben der fahrerischen Vorbereitung habe ich wie üblich viel Fitnesstraining gemacht und mein Ernährungsprogramm durchgezogen, um für den Saisonstart bereit zu sein.

Wie zufrieden bist du mit deinem Auftakt in die Euroformula Open Championship 2020?
Es war kein Auftakt nach Maß. Wir hatten von Anfang an Schwierigkeiten mit der Balance des Autos und es fiel mir schwer, in meinen Rhythmus zu kommen. Das zweite Qualifying war ein kleiner Lichtblick, aber unter dem Strich hatten wir uns mehr erhofft. Aber wir wissen jetzt woran wir bis zum nächsten Rennen arbeiten müssen.

Welche Ziele setzt du dir für das zweite Event in Le Castellet?
Ich möchte mich definitiv in den Top-5 etablieren und in Richtung des Podiums orientieren. Das ist die Zielsetzung, die unserem Potential gerecht wird. Ich bin zuversichtlich, dass wir die richtigen Schritte bis Le Castellet machen werden, um unsere Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Nach der verpassten Chance beim Auftakt freue ich mich darauf, in Frankeich zurückzuschlagen.