Mit Timo Bernhard geht einer der dienstältesten Porsche-Werkspiloten in die Motorsport-Rente. Zumindest was den Profisport angeht. Dabei erzielte der Deutsche in seiner Karriere zahlreiche Erfolge wie zwei Le Mans-Siege, fünf Gesamtsiege bei den 24-Stunden auf der Nürburgring Nordschleife und zwei Titel in der FIA WEC 2015 und 2017.

"Für mich beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der mir auch erlauben wird, etwas mehr für meine Familie da zu sein", erklärte Bernhard auf seiner Facebook-Seite. "Wer mich kennt, weiß, dass ich ein Racer durch und durch bin, und deshalb auch weiter meinen Helm für die ein oder andere Veranstaltung aufsetzen werde." Komplett aufhören funktioniert halt für die wenigsten Vollblut-Racer.

Bei Rallyes und Bergrennen will sich Bernhard versuchen und vielleicht gibt es ja auch den ein oder anderen Gaststart irgendwo. "Motorsport als Hobby und Ausgleich", nennt er es selbst. Doch auch dem Motorsport bleibt Bernhard erhalten, dabei findet er als Porsche Markenbotschafter und Teamchef beim KÜS Team75 Bernhard dennoch mehr Zeit für die Familie.

Mit seinen Erfolgen ist der 38-Jährige mehr als zufrieden: "In meiner professionellen Karriere habe ich viel erreicht. Viel mehr, als ich ursprünglich zu hoffen gewagt habe." Sowohl im Alter von 10, als er mit Kartslalom begonnen hat, als auch beim ersten Besuch bei Porsche in Weissach mit 18 Jahren, hat er sich solche Erfolge noch nicht erhofft.

"Jetzt ist es Zeit, danke zu sagen. Danke an die vielen tollen Menschen bei Porsche, mit denen ich zusammenarbeiten durfte und die mich positiv geprägt haben", so Bernhard, der auch einigen ehemaligen Teamkollegen dankte: "Danke auch an meine fantastischen Teamkollegen, da fallen mir zuerst drei ganz besondere ein: Romain (Dumas), Mark (Webber) und Brendon (Hartley)."

Eine seiner letzten Aufgaben als Werksfahrer war die Rekordjagd mit dem Porsche 919. Dabei fielen Rekorde auf der Nordschleife und in Spa. Allerdings wurden diese Rekorde nicht im Rahmen eines offiziellen Rundenrekords erzielt, sondern mit einer modifizierten Version, dem Porsche 919 Evo, der keinem Regelwerk entsprechen musste.

Ein besonderer Dank galt natürlich auch seiner Familie: "Mein ganz besonderer Dank geht aber an meine Familie. An meine Ehefrau, an meine Eltern und an meine Schwester, die mit mir gezittert haben, die mir Zuversicht vermittelt haben, die sich mit mir geärgert haben, wenn es mal nicht lief, und die mit mir auch die kleinen Erfolge auf dem Weg zu den ganz großen Siegen gefeiert haben. Sie waren mir eine enorm wichtige Stütze im Hintergrund."