Teenager in PS-Giganten. So verlockend für die Nachwuchstalente der schnelle Aufstieg im Motorsport auch ist, so viele Gefahren birgt das Racing. Vor allem im direkten Zweikampf kommt es häufiger zu schlimmen Unfällen. Motorsport-Magazin.com wirft einen Blick auf die sechs schlimmsten Crashs in den Nachwuchsrennserien.

Porsche GT3 Cup: Nelson Piquets Sohn überschlägt sich neunfach

Schreckmoment beim Porsche GT3 Cup in Goiania (Brasilien) im September 2015: Nelson Piquets Sohn Pedro legte nach einem Kontakt mit einem Konkurrenten in Kurve zwei unglaubliche neun Überschläge am Stück hin. Am Tag zuvor hatte der junge Brasilianer sein erstes Rennen in der Serie gewonnen. Er blieb bei dem Unfall wie durch ein Wunder unverletzt. Trotz eingehenden Untersuchungen wurden keine Frakturen festgestellt.

Formel Renault 2.0: Des Kaisers Urenkel hebt ab

Beim einem Rennen der Formel Renault 2.0 in Silverstone ereignete sich im gleichen Monat ebenfalls ein spektakulärer Unfall. Der Österreicher Ferdinand Habsburg kollidierte ausgangs der Club-Kurve mit dem Briten Ben Barnicoat und stieg daraufhin meterhoch in die Luft auf. Nachdem sein Wagen wieder gelandet war, überschlug sich der 18-Jährige und rollte anschließend aus. "Es ist alles okay, mir ist nichts schlimmes passiert", sagte Habsburg im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Lediglich sein Knie sei geprellt, erklärte der Urenkel des letzten österreichischen Kaisers und ergänzte: "Ich hatte wirklich Glück."

Formel Renault 3.5: Roberto Merhi verlangsamt zu früh

Zwei Monate zuvor hatte der damalige Formel-1-Pilot Roberto Merhi beim einem Rennen der Formel Renault 3.5 in Spielberg einen schweren Crash verursacht. Wenige Meter nach der Zieldurchfahrt verlangsamte der Spanier so extrem, dass ihm Kontrahent Nicholas Latifi ins Heck fuhr und sich spektakulär überschlug. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt, die Piloten blieben jedoch unverletzt. Merhi gab hinterher zu Protokoll: "Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich glücklich bin, dass Latifi in Ordnung ist. Es war reiner Zufall und ein sehr unglücklicher Vorfall."

ADAC Formel 4: Lando Norris' Unfall in Hockenheim

Lando Norris sorgte beim Saisonfinale 2015 auf dem Hockenheimring für einen Schock. Der Brite versuchte vor Kurve sechs innen an seinem Teamkollegen David Beckmann vorbeizuziehen. Dabei berührten sich die beiden und Norris hob regelrecht ab. Der Unfall verlief zunächst glimpflich. Der Bolide rutschte jedoch ins Kiesbett, verkeilte sich und überschlug sich daraufhin mehrfach. Doch auch Norris hatte Glück: Er blieb unverletzt und wollte sogar das Sonntagsrennen in Angriff nehmen. Davon rieten ihm die Ärzte jedoch ab.

GP2: Daniel De Jong crasht in Spa

Max Verstappens gewagtes Überholmanöver in Spa-Francorchamps 2015 hat wohl auch Daniel De Jong schwer beeindruckt. Der Landsmann des jetzigen Red Bull Piloten wagte einen Überholversuch in der Blanchimont. Zuvor kam De Jong aus der Stavelot-Kurve etwas besser heraus als der direkt vor ihm liegende Pierre Gasly. Bereits kurz vor Blanchimont setzte sich der Niederländer neben den Franzosen. Die beiden GP2-Youngster lenkten mit Highspeed Rad an Rad in Blanchimont ein. Doch De Jong hatte weniger Glück als Verstappen: Gasly zog auf der Innenseite nicht zurück - wie sein Pendant Felipe Nasr gegen Verstappen. Sondern er hielt dagegen. Und es kam, wie es kommen musste. De Jong berührte mit dem linken Vorderrad das rechte Hinterrad von Gasly, verlor die Kontrolle über seinen Boliden und krachte ungebremst in die Reifenstapel. Glück für den heute 23-Jährigen: Wie durch ein Wunder blieb De Jong unverletzt.

Formel 3 EM: Peter Zhi Cong Li mit Horrorcrash in Spielberg

Ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit ereignete sich in der Formel-3-Europameisterschaft. Die Nachwuchsserie gastierte im Rahmen der DTM auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Im ersten Rennen am Samstagvormittag sorgte ein schlimmer Unfall für Aufsehen. Carlin-Pilot Ryan Teveter kam in der Jochen-Rindt-Kurve ins Kiesbett. Der US-Amerikaner wirbelte eine Menge Staub auf und als er zurück auf die Strecke kam, rauschte sein Teamkollege Li an. Irritiert durch die plötzliche Staubwolke, krachte der Chinese Teveter ins Heck und wurde mehrere Meter hoch in die Luft geschleudert. Als er wieder auf der Strecke landete, wurde noch ein Dritter in den Unfall verwickelt. Der Brasilianer Pedro Piquet konnte dem Wrack nicht mehr ausweichen und kollidierte mit dem Carlin von Teveter. Der Brasilianer blieb unverletzt und Teveter zog sich eine schwere Knieprellung zu. Am schlimmsten erwischte es Li. Der Chinese zog sich mehrere Knochenbrüche an der Ferse und vier Wirbelbrüche zu.

Britische F3: Mehrfacher Überschlag zerreißt Boliden

Nur eine Woche später verunfallte Ameya Vaidyanathan in der britischen Formel 3. Der Inder überschlug sich nach einer Berührung mit Konkurrent Sisa Ngebulana mehrfach. Sein Carlin wurde dabei praktisch in zwei Stücke gerissen. Vaidyanathan kletterte selbstständig aus dem Wrack und wurde nach Checks im Medical Center unverletzt entlassen. Ngebulana wurde disqualifiziert und mit vier Strafpunkten belegt.