Es ist vollbracht. Der "16er Fluch" ist gebrochen. Nachdem ich im ersten Rennen des Tages wieder mal (nach drei 16. Plätzen in Misano zu Saisonbeginn) genau 16. geworden bin, beende ich den zweiten Lauf auf einem 15. Rang. Für uns ist das angesichts eines enorm starken 21er Starterfeldes das Maximum, was rauszuholen ist. Wir sind zufrieden.

Die Rennen selbst gestalten sich für mich völlig unterschiedlich. Nach einem 17. Platz im Zeittraining, der uns absolut glücklich gemacht hat, da wir erstmalig mit Mr T unter zwei Minuten den Kurs umrundet haben, geht im Rennen dann nicht mehr viel nach vorne. Ich fahre ein relativ einsames Rennen und komme eben als 16. ins Ziel. Im zweiten Tageslauf kann ich mich dann aber nicht mehr über Arbeitsmangel beschweren.

Foto: Ellen Lohr
Foto: Ellen Lohr

Ich muss von der ersten bis zur letzten Kurve kämpfen. Besonders Egorov, auf dem zweiten Buggyra technisch haushoch überlegen, aber fahrerisch noch nicht so prickelnd unterwegs, macht mir am Ende das Leben schwer. Glücklicherweise betätigt sich mein Teamkollege Orsini in der Anfangsphase als unüberholbarer Puffer zwischen uns. Als der allerdings mit einer gebrochenen Antriebswelle aufgeben muss, ist es in den letzten Runden an mir, dem deutlich schnelleren Buggyra die Rücklichter zu zeigen.

Das große Problem des Wochenendes ist unsere Vorderachse. Nachdem wir nun immer noch auf bestellte Teile warten, wird es langsam wirklich schwer, noch etwas zu verbessern, aber wir wissen, dass sich dieser Zustand zum nächsten Rennen in Österreich ändern wird, immerhin! Morgen ist uns erklärtes Ziel im Zeittraining Mr T auf eine 1:58er Zeit zu treiben. Das wäre ein persönlicher Erfolg, egal wie die Rennen dann ausgehen.

Foto: Ellen Lohr
Foto: Ellen Lohr

Dass in Nogaro das Überholen nicht einfach ist, merken im Übrigen auch die Favoriten. Im ersten Lauf stehen mit Albacete, Hahn und Kiss zwar die üblichen Verdächtigen auf dem Podest, die tun sich aber im zweiten Lauf , der ja auf den Top-8-Positionen in umgekehrter Reihenfolge gestartet wird, sehr schwer, wieder zurück an die Spitze zu kommen. So schafft es mit dem jungen Ungarn Major erstmalig ein Newcomer ganz nach oben auf das Treppchen.

Ausgerechnet der Privatier Janiec rettet im Heimatland der Marke für Renault einen Podestplatz und wird Zweiter. Die Werksrenault sind zu dem Zeitpunkt beim "großen Service", nachdem sie sich im ersten Rennen beide eliminiert hatten. So wird der Samstag in Norgaro zu einem Fest für MAN. Acht Renner der Bayern unter den ersten neun im ersten Rennen und sieben unter den ersten acht im zweiten. Das nennt man dann wohl Überlegenheit demonstrieren.