Wenn ich bedenke, dass mein Start beim Saisonfinale des Formel 3 Cups eigentlich recht kurzfristig zustande gekommen ist, dann war das ein durchaus positives Wochenende. Am Montag vor dem Rennen bekam ich den Anruf, fuhr direkt am Dienstag nach Italien zum Team, um mir den Sitz machen zu lassen und wurde dort gleich herzlich aufgenommen. Ich hatte im Team sofort ein sehr gutes Gefühl.

Am Wochenende hatten wir glücklicherweise zwei Mal 90 Minuten Freies Training, wodurch ich mich auch gut wieder in den Formel-3-Rhythmus hineingefunden habe. Der Umstieg fiel mir viel leichter als zurück in den Formel BMW. Ich war rasch wieder recht gut bei der Musik dabei. Natürlich war ich nicht ganz dabei, sonst wären die Anderen auch alle Nasenbohrer, wenn sie eine ganze Saison fahren und ich nach fast einer ganzen Saison Abwesenheit da gleich alle aufmischen würde. Die Jungs wissen schon, wie man Gas gibt.

Im Qualifying lief es dann leider nicht optimal, zumindest im zweiten nicht. Da hatte ich in meiner schnellsten Runde leider etwas Verkehr auf der Strecke. Mit den Plätzen fünf und sieben war die Ausgangsposition aber ganz gut. Entscheidend für die Rennen war, dass mir das Team schon am Freitag erklärt hat, wie ich den Start richtig hinbekomme. Ich habe dann auch noch acht oder neun Probestarts gemacht und das war das Geheimnis, denn wir wussten, dass wir einen sehr guten und konstanten Rennspeed haben.

Ein Stück weiter

Das war in den Rennen dann der Schlüssel. Bei den Starts habe ich immer Positionen gewonnen. Im ersten ging es von fünf auf drei, im zweiten von sieben auf vier. Auf diesen Plätzen bin ich dann auch ins Ziel gekommen, also hat das mit der Pace im Rennen auch gut gepasst. Vor dem Wochenende waren die Starts noch meine größte Sorge gewesen, ich muss meinem Team da aber wirklich ein Kompliment machen. Sie haben mich super darauf eingestellt und mich dadurch vor den Rennen auch etwas beruhigt.

Angesichts der Ergebnisse könnte man jetzt natürlich daran denken, dass es schade ist, dass ich nicht die ganze Saison im Cup mitfahren konnte, aber das zählt im Endeffekt nicht. Es war ein durchwachsenes Jahr für mich, vor allem zwei der drei Rennen in der Formel BMW. Das war aber sicher besser, als gar nicht zu fahren, deswegen bereue ich den Schritt auch gar nicht. Der Auftritt jetzt im Cup hat mich sicher auch ein Stück weitergebracht. Das haben genug Leute gesehen und es haben zum Glück auch die Leute gesehen, die mich nach dem ersten Rennen kritisiert haben. Deswegen glaube ich auch, dass ich für nächstes Jahr in einer guten Position bin.

Bei den Verhandlungen für das nächste Jahr sieht es momentan auch sehr positiv aus. Ich habe da ein paar Möglichkeiten, auch im Tourenwagen-Bereich. Prinzipiell muss ich sagen, dass ich alles fahren würde, nur um Motorsport betreiben zu können, aber es wird wohl in Richtung Formelsport gehen. Im Moment ist es allerdings noch offen und noch ist alles etwas in der Schwebe. Tourenwagen wäre ich sicher auch nicht abgeneigt, ganz im Gegenteil sogar.

Bevor es im nächsten Jahr weitergeht, steht im Winter aber noch der Formel-1-Test an. Was meine möglichen Tests in einem Formel 3000 oder einem World Series by Renault zur Vorbereitung dafür betrifft, so gibt es noch nichts Konkretes, aber in der kommenden Woche sollten wir da etwas fixiert haben. Ich bin auf jeden Fall voll im Training, damit mir dann nach zehn Runden nicht der Kopf runterfällt.