Nach seinen beiden Erfolgen in den Jahren 2001 und 2002 gelang Helio Castroneves der dritte Sieg auf dem Indianapolis Motor Speedway. Nach zwei vergeblichen Versuchen schaffte er es endlich auch von der Pole aus zu gewinnen. Zweiter wurde Dan Wheldon, der nach dem letzten Restart das Tempo des Mannes aus Sao Paulo nicht mitgehen konnte. Danica Patrick wurde zur Freude der 400.000 Zuschauer in der 93. Ausgabe des Indy 500 nach einer überzeugenden Leistung Dritte und verbesserte damit ihr bisher bestes Ergebnis aus dem Debütrennen in der Saison 2005.

Castroneves wurde wieder zum "Spider-Man"

Castroneves als Spider-Man, Foto: Sutton
Castroneves als Spider-Man, Foto: Sutton

Castroneves war während der gesamten 200 Runden immer vorne dabei gewesen. Ausgerechnet seine Boxenmannschaft, die vorher noch den Pit-Crew-Wettbewerb gewonnen hatte, lies in bei den Servicearbeiten gleich dreimal im Stich. Doch Castroneves kämpfte sich immer wieder bis an die Spitze des Feldes vor. Nach dem Rennen wurde er wieder zum "Spider-Man" und kletterte die Fangzäune in bekannter Manier hinauf. Nach den Schicksalsschlägen der letzten Wochen konnte der Brasilianer die Tränen in der "Victory Lane" nicht mehr unterdrücken.

Eine große Überraschung gab es auf Platz vier: Townsend Bell fuhr von Rang 24 bis auf den vierten Rang vor. In seinem ersten Indy-Rennen lies er sich nach der siebten Gelbphase in der 161. Runde nicht mehr aus der Top 5 verdrängen. Will Power wurde diese Gelbphase allerdings zum Verhängnis. Ein viel zu langer Boxenstopp warf ihn von Position zwei auf sechs zurück. Er belegte zum Rennende doch noch kampflos einen fünften Platz, weil Ryan Briscoe in der achten und letzten Rennunterbrechung noch einen Tankstopp einlegen musste. Der Stopp kostete dem Penske-Piloten Briscoe ebenfalls den scheinbar sicheren zweiten Platz.

Das Ganassi-Team verlor das Rennen in der Boxengasse

Hektik in der Boxengasse, Foto: Sutton
Hektik in der Boxengasse, Foto: Sutton

Sehr viel Pech hatte das Ganassi-Team zu beklagen: Bei Dario Franchitti klemmte nach der sechsten Gelbphase der Tankrüssel, was den Schotten bis auf Platz sieben zurückwarf und ihm alle möglichen Siegchancen raubte. Scott Dixon verlor sein Rennen beim letzten Service, als der Neuseeländer nur als Siebter vom Service zurückkam.

Insgesamt acht Mal mussten die Gelben Flaggen gezeigt werden, weil teilweise heftige Abflüge viel Schrott auf der Strecke verteilten. Es wurden bei diesen Mauerbekanntschaften viele Favoriten eliminiert. Die Pechvögel waren Tony Kanaan, Marco Andretti, Mario Moraes und Graham Rahal. Vitor Meira wurde nach einem Horrorcrash mit Raphael Matos ins Krankenhaus gebracht, nachdem er senkrecht die Safer-Barriers entlang gerauscht war.