Spannender hätte die Saison 2008 der Indy Racing League kaum zu Ende gehen können. Beim großen Finale in Chicagoland entschied Scott Dixon das Titelduell zwar für sich und durfte seine zweite Meisterschaft feiern, den Rennsieg schnappte sich allerdings sein großer Kontrahent Helio Castroneves. Letztlich blieben Dixon 17 Punkte seines Vorsprungs - im Gegensatz zum Rennergebnis ein riesiger Abstand, trennten die beiden nach 200 Runden auf dem 1,5 Meilen Oval doch nur 0,0033 Sekunden.

Für Castroneves war das Rennen ein Kraftakt. Nach einer Strafe im Qualifying musste der Brasilianer von ganz hinten starten und arbeitete sich in 78 Runden durch das Feld bis an die Spitze und führte insgesamt 120 Meilen. Erst nach den letzten Boxenstopps gelangte Dixon wieder in Führung und verteidigte diese bis kurz vor die Ziellinie. "Um ehrlich zu sein, bin ich sprachlos", gab Castroneves nach der Auswertung der Zielfotos von sich, um wenige Momente später den Rücken seines Teamkollegen Ryan Briscoe zu erklimmen - und nicht den großen Zaun am Rand der Strecke.

Dixcon feiert Titel

Dixon gewann den Pott, Foto: IRL
Dixon gewann den Pott, Foto: IRL

"Nach der Strafe haben wir einfach versucht alles hinter uns zu lassen und uns auf den Motorsport zu konzentrieren", sagte der geschlagene Sieger. Castroneves wusste zu jedem Zeitpunkt, dass er ein gutes Auto hätte. "Es war eine große Aufgabe und wir haben alles richtig gemacht. Leider war Scott auch da." Natürlich ließ es sich Castroneves nicht nehmen seinem Gegner zu gratulieren. Für den neuen Meister war das Rennen nach eigener Aussage allerdings kein Kinderspiel. "Manche der Jungs sind echt schnell, wir haben gar nicht erwartet mit manchen von ihnen zu kämpfen. Aber auch wenn wir einmal ein wenig zurückgefallen sind, war es ein toller Tag. Ich kann es immer noch nicht glauben", freute sich Dixon über den Titel.

Große Freude herrschte auch bei Andretti Green Racing und Hideki Mutoh. Obwohl der Japaner das Rennen nach 177 Runden an der Box beendete und nur als 22. gewertet wurde, durfte er sich als neuer Rookie des Jahres feiern lassen. Sein großer - und vor allem erfahrener - Rivale Justin Wilson kam zwar auf dem elften Platz ins Ziel, blieb in der Gesamtwertung jedoch sechs Zähler hinter Mutoh. Sein bestes Oval-Ergebnis feierte indes Will Power, der den fünften Rang hinter Briscoe und Tony Kanaan belegte.

Danica Patrick kam in dem 200 Runden Rennen nicht über den zehnten Platz hinaus, obwohl sie zuvor aus der zweiten Startreihe ins Rennen gegangen war. Trotzdem genügte ihr das Ergebnis, um den sechsten Tabellenrang vor ihren Verfolgern zu verteidigen. Eine weitere Chance sich zu beweisen hat die Amerikanerin Ende des nächsten Monats, wenn am 26. Oktober das große Abschluss-Rennen in Surfers Paradise stattfindet.