Der Knoten ist geplatzt: 14 Tage nach seinem ersten Saisonsieg 2019 auf dem Oval in Pocono gewinnt Will Power auch das IndyCar-Rennen in Portland. Power profitierte dabei von einem Defekt bei Scott Dixon, fuhr aber auch ein souveränes Rennen. Viel Kleinholz gab es hingegen in der Startphase, als nur zwei von 17 Runden unter Grün absolviert werden konnten.

Der Start: Herta behauptete seine Pole am Start, dahinter reihte sich Dixon ein, vor Harvey, Power und Hunter-Reay. Im Mittelfeld kam es in der berüchtigten ersten Schikane zu einigen Kollisionen. Für Rahal, Daly, Hinchcliffe und Veach war das Rennen nach wenigen Metern gelaufen, Sato musste seinerseits für eine längere Reparatur die Box aufsuchen. Etliche Fahrer nutzten die lange Caution bereits für ihre ersten Boxenstopps aus.

Der Rennverlauf: Beim Restart in Runde 13 von 105 hielt sich Herta an der Spitze vor Dixon, Power überholte dahinter Harvey. Nur eine Runde später die nächste Caution: Hunter-Reay schoss in der ersten Schikane seinen Vordermann Harvey ab, sodass das Pace Car erneut ausrückte. Den nächsten Startversuch gab es in Runde 17, wieder blieb Herta vorn vor Dixon, Power, Rossi und Rosenqvist. Dieses Quintett setzte sich zunächst zunehmend vom restlichen Feld ab, dahinter kämpfte Andretti gegen Newgarden um P6.

Mitten in Newgardens Drangphase verlor der Gesamtführende jedoch wieder eine Position an Pigot. Pigot schnappte sich in Runde 30 auch Andretti und setzte sich damit in der Verfolgergruppe in Front. Newgarden rang Andretti schließlich auch in Runde 33 nieder. Vorne schob sich unterdessen das führende Quintett wieder zusammen, nachdem die weichen Reifen von Herta allmählich in die Knie gingen. Dixon knackte den Rookie in Runde 37, wenige Kurven später zogen auch Power, Rossi und Rosenqvist an Herta vorbei.

Nach der ersten regulären Stopp-Runde ab Runde 40 verspielte Herta im Verkehr endgültig seine Sieg-Chancen. Rosenqvist kam als Letzter des Spitzen-Quintetts an die Box und schaffte es so an Rossi vorbei. Vorne drehte Dixon mit einem Sicherheitspolster von drei Sekunden seine Runden, doch mit seiner Herrlichkeit an der Spitze war es in Runde 52 vorbei. Sein Bolide rollte in der letzten Kurve aus, Dixon konnte sich noch an die Box retten. Dixon nahm das Rennen mit drei Runden Rückstand wieder auf, während Power die Spitze erbte.

Power geriet in der Folge ein wenig unter Druck von Rosenqvist, doch dessen weiche Pneus bauten langsam wieder ab. Die zweite reguläre Stopp-Runde stand ab Runde 72 an und wurde erneut von Herta eröffnet. Anschließend führte Power mit knapp drei Sekunden Vorsprung auf Rosenqvist das Rennen an, zehn Sekunden dahinter kämpften Rossi und Herta um P3. Rosenqvist kam Power nur geringfügig näher, 20 Runden vor Schluss betrug der Abstand gut 2,5 Sekunden. Rossi legte gut eine Sekunde zwischen sich und Herta.

Die Schlussphase: Power baute seinen Vorsprung auf Rosenqvist zunächst auf sieben Sekunden aus, doch acht Runden vor Schluss gab es nochmal eine Caution: Ferrucci rollte wegen eines Defekts aus. Für die letzten vier Runden konnte das Rennen nochmal freigegeben werden. Power ließ sich davon aber nicht beirren und holte sich den zweiten Saisonsieg binnen 14 Tagen. Rosenqvist wird am Ende Zweiter vor Rossi, Herta und Newgarden.

Die Top-10 im Ziel:
1. Will Power
2. Felix Rosenqvist
3. Alexander Rossi
4. Colton Herta
5. Josef Newgarden
6. Spencer Pigot
7. Simon Pagenaud
8. Matheus Leist
9. Sebastien Bourdais
10. Charlie Kimball

Das sagt Sieger Power: "Das war ein ziemlich hartes Rennen. Rosenqvist hat mich ein wenig unter Druck gesetzt. Am Ende konnten wir aber ein wenig davonziehen. Ich dachte schon, alles wäre klar, und dann kam die gelbe Flagge heraus. Aber wir waren auch beim Restart gut. Wieder in der Victory Lane zu stehen ist gut für das Team und es hilft auch, den anderen Fahrern ein wenig die Punkte wegzunehmen. Jetzt bin ich mental erschöpft."

Die Gesamtwertung nach Rennen 16 von 17: Josef Newgarden hat nun 593 Zähler auf seinem Konto und reist mit 41 Punkten Vorsprung auf Alexander Rossi (552) zum Finale nach Laguna Seca. Simon Pagenaud (551) hat nur einen Zähler weniger als Rossi. Scott Dixons (508) Titelchancen sind nur noch theoretischer Natur, da beim Finale doppelte Punkte vergeben werden. Will Power (469) ist endgültig raus aus der Verlosung.