Ex-Formel-1-Pilot Takuma Sato holt sich nach einer souveränen Leistung den IndyCar-Sieg im Barber Motorsports Park. Beim Honda Indy Grand Prix of Alabama macht es der Japaner nur einmal spannend. Dahinter pokert sich Sebastien Bourdais auf das Podest, für den Sieg reicht es aber nicht.

Der Start: Pole-Setter Takuma Sato blieb in Führung und behauptete sich vor Teamkollege Graham Rahal, Scott Dixon, Ed Jones, James Hinchcliffe und Alexander Rossi. Allerdings herrschte einiges an Konfusion; Jones wurde daraufhin relativ früh schon für einen Fehlstart mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Im Anschluss ging es einigermaßen gesittet zu, es gab keinerlei Ausritte zu verzeichnen.

Der Rennverlauf: Nach dem Start verlief das Rennen zunächst relativ ruhig. Sato, Rahal und Dixon setzten sich vom Rest ein klein wenig ab, insgesamt aber zog sich das Feld schon ein bisschen auseinander. Die ersten Stopps erfolgten bereits um Runde zehn von 90. Aus den Top-10 kam Sato in Runde 17 als Erster herein. Beim Reifenwechsel klemmte es hinten links, wertvolle Sekunden gehen flöten. Bei Satos Teamkollege Rahal gab es gravierendere Probleme, hier hakte es an der Lenkung. Immerhin, Sato konnte sich vor Dixon halten, während Rahal weit zurückfiel.

Nun führten für einige Zeit Sebastien Bourdais und Spencer Pigot das Feld an, sie gingen einen gewagten Poker ein und setzten auf eine Zwei-Stopp-Strategie. Dafür waren aber beide auf Cautions angewiesen. Erst in Runde 28 waren beide drin. Für Unterhaltung sorgte in der Zwischenzeit der Zweikampf der Penske-Kollegen Will Power und Josef Newgarden. Power behauptete sich knallhart, drehte sich aber wenige Umläufe später von der Strecke und verlor einige Positionen. Um Runde 35 begann die zweite Runde der Boxenstopps für die regulären Drei-Stopper. Die Top-5 bei Halbzeit: Sato, Bourdais, Dixon, Hinchcliffe, Rossi.

Nach den Boxenstopps schaffte es Dixon nicht an Zwei-Stopper Bourdais vorbei, so verschaffte sich der Führende Sato etwas Luft nach hinten. Iceman Dixon geriet stattdessen zunehmend unter Druck von Hinchcliffe und Rossi. Große Aufregung gab es in Runde 57: Rahal rollte aus, zudem verunfallte Max Chilton nach einem Missverständnis mit Tony Kanaan in der Boxeneinfahrt, und so kam es zur ersten und einzigen Caution des Rennens.

Bevor die Gelbphase ausgerufen wurde, absolvierte das gesamte Feld noch rasch den nächsten Service. Sato blieb vorn; Dixon konnte Bourdais beim Stopp überholen; dahinter blieben Hinchcliffe und Rossi in den Top-5. Nach Runde 65 wurde das Rennen wieder freigegeben, kurz zuvor kamen einige Fahrer aus dem hinteren Feld ein zweites Mal während der Caution an die Box zum Nachtanken. Theoretisch waren sie damit im Vorteil, da sie in der Schlussphase nicht auf ihren Verbrauch achten mussten. Kurz nach dem Restart musste Hinchcliffe Rossi und Newgarden ziehen lassen und fiel somit auf Rang sechs zurück.

Die Schlussphase: An der Spitze konnte sich Sato schnell um gut zwei Sekunden von Dixon absetzen, der wiederum rund zwei Sekunden vor Bourdais lag. Dahinter blieben die Verfolger lange an Bourdais dran, doch in der Schlussphase schwamm sich der Franzose frei. Fünf Runden vor Schluss machte Sato die Sache mit einem Ausritt in der Schikanen-Kombination nochmal spannend, doch er konnte sich bis ins Ziel an der Spitze behaupten. Auch Dixon konnte Bourdais abwehren. Der erwartete Spritspar-Krimi in den Schlussrunden blieb aus, womit auch der Vorteil der Doppel-Stopper unter Gelb nur in der Theorie existierte.

Die Top-10 im Ziel:
1. Takuma Sato
2. Scott Dixon
3. Sebastien Bourdais
4. Josef Newgarden
5. Alexander Rossi
6. James Hinchcliffe
7. Marcus Ericsson
8. Ryan Hunter-Reay
9. Simon Pagenaud
10. Felix Rosenqvist

Das sagt Sieger Sato: "Das war eine fantastische Leistung des Teams. Das Auto war einfach überragend. Ich musste mir über die Reifen überhaupt keine Gedanken machen. Beim ersten Stopp gab es ein paar Probleme, aber die Jungs sind ruhig geblieben und haben einen guten Job gemacht. Dass wir so dominiert haben, war aber nicht abzusehen. Aber im Warm Up haben wir ein gutes Setup gefunden."

Die Gesamtwertung nach Rennen 3 von 17: Josef Newgarden behauptet nach seinem erneuten Top-5-Ergebnis die Tabellenführung und hält nun bei 125 Zählern. Scott Dixon schiebt sich mit 98 Punkten auf Rang zwei, dahinter reiht sich nun Tagessieger Takuma Sato (91) ein. Alexander Rossi (84) und Colton Herta (81) komplettieren die Top-5.