Einen Monat vor dem großen Indy-500-Spektakel mit Formel-1-Star Fernando Alonso fanden sich die IndyCars am vergangenen Wochenende auf dem Oval von Phoenix ein. Während der amtierende Champion Simon Pagenaud zum ersten Mal im Nudeltopf triumphieren konnte, erlebten Alonsos ehemaligen Formel-1-Weggefährten allesamt einen rabenschwarzen Tag: Sebastien Bourdais, Takuma Sato, Max Chilton und Alexander Rossi landeten allesamt in der Wand.
"Es ist wirklich unglaublich. Für mich ist das mein bester Sieg, denn es kommt so sehr auf die Strategie an, um im Oval zu gewinnen", freute sich Pagenaud, der erstmals auf dieser Art von Rennstrecke siegreich war. In der Tat war es am Ende vor allem die Taktik, die ihm den entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz brachte. Er und seine Penske-Crew nutzten eine von Andretti-Pilot Sato ausgelöste Safety-Car-Phase in Runde 135 um das Rennen auf ihre Seite zu holen.
Gelbphasen gab es im Rennen über die Gesamtdistanz von 250 Runden allerdings nicht nur eine. Bereits in der ersten Runde kam es zu einer Massenkarambolage mit fünf Autos. Neben Marco Andretti, Graham Rahal und Mikhail Aleshin gingen mit Bourdais und Chilton auch zwei ehemalige Grand-Prix-Piloten schon am Start K.o. Ausgelöst wurde die Kollision von Aleshin, der auf kalten Reifen die Kontrolle verloren hatte, woraufhin die anderen vier Piloten keine Chancen mehr hatten ihm auszuweichen.
Penske hat das Kommando
Als das Rennen in Runde 21 wieder freigegeben wurde, führte Helio Castroneves vor Josef Newgarden, Will Power und Simon Pagenaud. Damit lagen zu diesem Zeitpunkt alle vier Penske-Boliden geschlossen an der Spitze. Bis zu den ersten Boxenstopp sollte sich an diesem Zustand nicht viel ändern, außer, dass Pagenaud in Runde 70 an Power vorbeiging.
Bis zur Runde 77 hatten alle Piloten ihren ersten Besuch bei den Boxencrews absolviert, woraufhin Power vor Castroneves, Pagenaud und Newgarden in Führung lag. Penske war also weiterhin klar auf Siegkurs, während dahinter Hinchcliffe, Dixon, Hildebrand, Kanaan, Rossi und Hunter-Reay auf ihre Chance warteten. Das Feld zog sich in den darauffolgenden Runden allerdings auseinander.
Newgarden begann wenig später jedoch mit einem beschädigten Frontflügel zu kämpfen, woraufhin er den Anschluss an seine drei Penske-Teamkollegen verlor in Runde 118 hinter Hildebrand zurückfiel. Wenig später machte der Kanadier auch Druck auf Pagenaud, bog aber in Runde 122 zum zweiten Mal zum Boxenstopp ab.
Sato crasht Pagenaud in die Karten
Kurz nach Hinchcliffe kamen unter anderem auch Newgarden und Rossi an die Box. Letzterer touchiert wenig später die Wand und schied aus. Aus der Spitzengruppe kamen Power, Castroneves und Hildebrand in Runde 132 zum Stopp. Nur drei Runden später jedoch landete Andretti-Pilot Sato in Kurve 4 heftig in der Mauer, woraufhin das Rennen wieder neutralisiert wurde. Zunächst sah dies nach großem Pech für den zu diesem Zeitpunkt Führenden Pagenaud aus, der noch nicht gestoppt hatte und aufgrund der geschlossenen Boxengasse seinen zweiten Boxenstopp erst einmal nicht einlegen konnte.
Als die Boxengasse in Runde 141 jedoch öffnete schaffte er es dennoch, seine Führung zu behaupten. Nach dem Re-Start lag der Franzose vor den überrundeten Autos von Dixon, Hinchcliffe, Kanaan und Hunter-Reay. Erst danach folgten seine Verfolger Power, Castroneves und Hildebrand. Pagenaud nutzte diesen Umstand perfekt aus und fuhr sich bis zur Runde 160 bereits sechs Sekunden Vorsprung heraus. Gegen Runde 200 lief er erneut auf Überrunden auf, doch sein Vorsprung blieb bei etwa fünf Sekunden. In Runde 207 kam Pagenaud zum letzten Boxenstopp.
Pagenaud cruist zum Sieg
J.R. Hildebrand schaffte es für Ed Carpenter Racing wenig später, das Penske-Trio an der Spitze zu sprengen, als er Castroneves für Platz drei überholte. An der Spitze jedoch führte Pagenaud mit knapp zehn Sekunden Vorsprung auf Power, der wiederum vor Hildebrand nicht sicher war. Der US-Amerikaner kam jedoch nicht mehr am Australier vorbei, sodass Pagenaud und Power nach 250 Runden den Doppelsieg für Penske vor Hildebrand perfekt machten.
Die Top-10 komplettierten Castroneves, Dixon, Kanaan, Carpenter, Kimball, Negwarden und Munoz. In der Gesamtwertung führt nun der letztjährige Champion Pagenaud mit 159 Punkten vor Dixon mit 141 und Newgarden mit 133 Zählern. Der nächste Lauf zur IndyCar-Meisterschaft findet am 13. Mai beim Grand Prix von Indianapolis auf dem ehemaligen Layout der Formel-1-Rennstrecke statt. Nur zwei Wochen später kehrt die US-amerikanische Formelrennserie dorthin zurück um das legendäre Indy 500 abzuhalten, bei dem Fernando Alonso versuchen wird, seinem Traum von der Triple Crown ein Stücken näher zu kommen.
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