Beim GP of Indianapolis zeigte die IndyCar-Serie ein ereignisreiches Rennen mit vielen Überholmanövern, Drehern, Strafen, Gelbphasen und einem Startunfall. Doch der Sieger hatte am Ende wieder einmal einen bekannten Namen: Simon Pagenaud. Der Franzose in Diensten des Penske-Teams ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen und kreuzte nach 82 Runden die Ziellinie als Erster. Es ist der dritte Erfolg in Folge in der IndyCar-Saison 2016 für Pagenaud.

Die Startaufstellung: Simon Pagenaud holte sich im Qualifying zum Rennen auf dem Straßenkurs von Indianapolis seine zweite Pole-Position in der laufenden Saison. Der Franzose und Gesamtführende verwies in 1:08.6868 Charlie Kimball, James Hinchcliffe und Jack Hawksworth auf die Plätze. Tony Kanaan sicherte sich Startplatz fünf, neben ihm in der dritten Reihe stand Juan Pablo Montoya. Nicht in das Fast-Six geschafft haben es Scott Dixon auf Platz sieben, Sebastien Bourdais auf Platz acht, Mikhail Aleshin auf Platz neun und überraschend auch Will Power. Der IndyCar-Champion von 2014 leistete sich einen folgenschweren Schnitzer und ging das Rennen daher nur von Rang zehn aus an.

Full Course Yellow in Indianapolis gleich nach dem Start

Die Startphase: Beim Sprint zur engen ersten Kurve konnte sich Pagenaud vorne halten, doch dahinter geriet die Situation außer Kontrolle: Kanaan und Bourdais kollidierten in der Anbremszone und verursachten so nach wenigen Metern die erste Full Course Yellow des Rennens. Auch beim Restart nach drei Runden behielt Pagenaud die Nase vorne, Hinchcliffe reihte sich zunächst auf Platz zwei ein vor Kimball und Hawksworth, der aber kurz darauf von Montoya geschnupft wurde.

Der weitere Rennverlauf: Hawksworth verliert wenige Runden danach eine weitere Position. In Runde 13 zieht Dixon an ihm vorbei, der Neuseeländer lag damit an fünfter Position. Drei Umläufe später überholt Kimball Hinchliffe am Ende der Gegengeraden außenherum und lag damit auf Platz zwei. In den Runden 22 und 23 schließlich kamen die Spitzenleute zum ersten Boxenstopp herein. Die Reihenfolge der Top-3 veränderte sich nicht, es führte weiterhin Pagenaud vor Kimball und Hinchcliffe.

Doch dahinter leistete sich Montoya einen folgenschweren Patzer: Er überfuhr die Linie am Boxenausgang und musste daher eine Durchfahrtsstrafe antreten. Montoya fiel auf Platz 16 zurück, kämpfte sich bis ins Ziel aber noch um acht Positionen nach vorne. Hinter den Top-3 lagen nach der ersten Stopp-Runde nun Dixon und Hunter-Reay. In Runde 38 blieb Bourdais' Bolide auf einmal stehen, was die nächste Full Course Yellow nach sich zog. Großer Profiteur waren Helio Castroneves und Conor Daly, die beide kurz davor zum zweiten Stopp kamen.

IndyCar: Weitere Gelbphase spült Castroneves und Daly an die Spitze

Beide führten nun das Rennen vor Hinchliffe und Pagenaud an, Hinchcliffe überrumpelte den Penske-Piloten am Boxenausgang. Kurz nach dem Restart ging Daly sogar in Führung. Doch diese konnte er nicht bis ins Ziel behaupten. Bei der letzten Stopp-Runde musste Daly als einer der ersten Fahrer reinkommen, nämlich in Runde 60. Castroneves kam zwei Umläufe später herein. Pagenaud konnte gar drei Runden länger draußen bleiben und eroberte so mit schnellen Zeiten wieder die Spitze zurück. Dahinter lagen nach den letzten Stopps Castroneves, Daly, Hinchcliffe und Graham Rahal.

Die Platzierungen: Den Sieg ließ sich Pagenaud nicht mehr nehmen, er überquerte den Zielstrich mit 4,5 Sekunden Vorsprung auf Castroneves. Den letzten Podiumsplatz holte sich Hinchcliffe vor Rahal und Kimball. Alle drei rangen in der Schlussphase Daly noch nieder. Die Top-10 komplettieren Dixon, Montoya, Hunter-Reay und Alexander Rossi.

Die Zwischenfälle/FCY's: Zwei Gelbphasen gab es während des IndyCar-Rennens in Indianapolis: Zunächst nach der Startkollision Bourdais vs. Kanaan für drei Runden, später wegen Bourdais' gestrandetem Dallara-Boliden von Runde 38 bis Runde 44. Takuma Sato, Juan Pablo Montoya, Will Power und Josef Newgarden überfuhren bei der Boxenausfahrt die Begrenzungslinie und mussten deshalb eine Drive-Through absitzen. Darüber hinaus drehten sich Power und Carlos Munoz im Laufe des Rennens.

Die Gesamtwertung: Simon Pagenaud marschiert der Konkurrenz weiterhin unaufhaltsam davon. Nach seinem dritten Sieg in Folge hält der Franzose jetzt bei 242 Punkten und liegt damit schon weit vor seinen Verfolgern. Um Platz zwei kämpft derzeit ein Trio. Dixon hat hier mit 166 Punkten die beste Ausgangslage, dicht hinter ihm liegen Montoya (160) und Castroneves (159). Auf Position fünf rangiert Rahal mit 133 Punkten.