Der vorletzte IndyCar-Saisonlauf in Pocono wurde von einem schweren Unfall überschattet. Justin Wilson wurde in der Schlussphase des Rennens von einem großen Teil, das sich von Sage Karams Wagen gelöst hatte, am Kopf getroffen, nachdem der Rookie in die Mauern des Ovals gecrasht war. Wilson verlor daraufhin das Bewusstsein und schlug frontal in die Begrenzungsmauern auf der Innenseite der Strecke ein.

Wilson: Kritischer Zustand

Sofort nach dem Unfall waren Rettungskräfte zur Stelle, die den ehemaligen Formel-1-Piloten bargen. Wilson wurde zur weiteren Untersuchung ins Valley Health Network Cedar Crest Hospital, rund 70 Kilometer von der Strecke entfernt, geflogen. Wie IndyCar in einem offiziellen Statement bestätigte, erlitt der Brite schwere Kopfverletzungen, befindet sich in einem kritischen Zustand und liegt im Koma.

"Die Gedanken und Gebete der IndyCar Series sind während dieser schwierigen Zeit bei Justin, seiner Familie und bei Andretti Autosport", heißt es in der Mitteilung. Weitere Updates zu Wilsons Gesundheitszustand sollen veröffentlicht werden, sobald sie vorliegen.

Am Montagabend mitteleuropäischer Zeit, knapp einen Tag nach dem schweren Unfall, teilte IndyCar mit, dass sich Wilson weiterhin im Koma auf der Intensivstation befindet. Der Zustand des Briten wird noch immer als kritisch bezeichnet. Mittlerweile ist auch Wilsons Bruder Stefan im Krankenhaus eingetroffen. Der NASCAR-Pilot Tony Stewart stellte ihm sein Flugzeug zur Verfügung, um schnellstmöglich von Indianapolis nach Pennsylvania zu reisen.

UPDATE: Wilson nach Crash verstorben

Wilson verstarb in der Nacht von Montag auf Dienstag nach seinem schweren Indycar-Unfall in Pocono. Der Brite wurde 37 Jahre alt und hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder.

16 Formel-1-Rennen

Wilson fuhr 2003 für Jaguar in der Formel 1, Foto: Sutton
Wilson fuhr 2003 für Jaguar in der Formel 1, Foto: Sutton

Wilson absolvierte in der Saison 2003 für Minardi und Jaguar 16 Rennen in der Formel 1 und holte dabei als Achter beim Rennen in Indianapolis einen Punkt. Danach wechselte der heute 37-Jährige in die USA, wo er 2006 und 2007 als größte Erfolge die Vizemeisterschaft in der ChampCar Series feierte. Außerdem gewann er 2001 die Formel-3000-Meisterschaft.

Montoya vor dem Titelgewinn

Das Rennen in Pocono gewann Wilsons Andretti-Teamkollege Ryan Hunter-Reay vor Josef Newgarden und dem Meisterschaftsführenden Juan Pablo Montoya, der seinen Vorsprung gegenüber seinem ersten Verfolger Graham Rahal deutlich ausbauen konnte. Der RLL-Pilot schied wie zahlreiche andere Piloten aus - insgesamt kamen nur zehn Fahrer ins Ziel - und hat nun vor dem letzten Saisonrennen in Sonoma 34 Punkte Rückstand die Spitze. Montoya steht somit vor dem Titelgewinn.