Ryan Hunter-Reay ist zurück: nach einer bislang enttäuschenden Saison gewann der Andretti-Pilot das IndyCar-Rennen in Iowa und sicherte sich seinen ersten Sieg des Jahres. Auf Rang zwei kam Josef Newgarden ins Ziel, gefolgt von Rookie Serge Karam. Damit standen zum ersten Mal seit dem Indy 500 2006 drei US-Amerikaner auf dem Podium.

"Es war hart heute, alle zu schlagen, aber am Ende lief das Auto wie auf Schienen", zeigte sich Hunter-Reay begeistert von der Performance seines Boliden. Den Grundstein für den Sieg legte der 34-Jährige in Runde 185, als er nach einem Re-Start von Rang fünf auf zwei nach vorne preschte. Bei der nächsten Phase der Boxenstopps ging Hunter-Reay an Newgarden vorbei und konnte den Sieg nach Hause fahren.

Für den Meister von 2012, der in dieser Saison erst ein Top-5-Resultat einfahren konnte, ist der Sieg wie eine Erlösung. "Wir mussten hart dafür arbeiten und nach einer schwierigen Saison ist es einfach schön", so Hunter-Reay. Der schlussendlich unterlegene Josef Newgarden war enttäuscht, dass es nicht zum Sieg gereicht hatte. "Es ist ein bittersüßes Ergebnis. Ich habe befürchtet, dass wenn es zum Shootout in der letzten Runde kommt und wir nicht führen, dass es hart wird", so Newgarden. Daher konnte er das Rennen auch nicht komplett genießen. "Es gibt nichts Besseres, als in Iowa mit einem IndyCar zu fahren. Es macht unglaublichen Spaß, aber ich bin enttäuscht."

Heftiges Duell zwischen Karam und Carpenter

Platz drei ging an Sage Karam. Der 20-Jährige lieferte sich ein hartes Duell mit Ed Carpenter, das sogar nach dem Rennen weiterging, als Carpenter in der Box die Verfolgung aufnahm. "Ich habe ihm gesagt, dass er keinen Respekt vor irgendjemandem hat", tobte Carpenter. "Wenn die Fahrer mit Erfahrung nicht ihre Köpfe benutzt hätten, wäre er gecrasht. Ich hatte ein Auto, das gut genug für das Podium war. Aber ich bin auf die Bremse gestiegen und habe ihm seinen Arsch gerettet", fluchte der schlussendlich Sechstplatzierte Carpenter. Er forderte eine Bestrafung für Karam.

Dieser wiederum sah die Situation ganz anders. "Er hat sich nur über meinen Fahrstil geärgert. Er sagt, ich hätte ihn ein paar Mal weggedrückt, aber das war nur dieselbe Art und Weise, wie er es bei mir gemacht hat", rechtfertigte Karam sich. "Das sind keine Go Karts, das ist IndyCar. Wir sind Profis und kennen die Limits eines jeden Fahrers."

Juan Pablo Montoya hatte einen kurzen Arbeitstag, Foto: IndyCar
Juan Pablo Montoya hatte einen kurzen Arbeitstag, Foto: IndyCar

Von alldem auf der Strecke nichts mitbekommen hatte Juan Pablo Montoya, der einen kurzen Arbeitstag erlebte. Bereits in Runde zehn touchierte der Meisterschaftsführende mit seinem Auto die Streckenbegrenzung in Kurve 2, wodurch sein Rennen ein frühes Ende nahm. "Wir hatten ein gutes Auto. In den ersten Runden war es etwas wackelig, daher wollte ich es langsam angehen lassen und meine Zeit abwarten. Aber dann ist etwas gebrochen", schilderte er sein kurzes Rennen.

In der Gesamtwertung führt der Kolumbianer jedoch weiter souverän, da auch seine Konkurrenten wenig Kapital aus seinem Ausfall schlagen konnten. Scott Dixon wurde nach einem Problem nur 18., Helio Castroneves belegte Rang elf. Großer Gewinner des Rennens war Graham Rahal, der sich dank Rang vier auf die zweite Position in der Gesamtwertung schob.