Es sollte wohl wieder einmal einfach nicht sein: Zum dritten Mal in Folge verlor Will Power trotz überlegener Führung im finalen IndyCar-Lauf des Jahres noch einen schon sicher geglaubten Titel. Für den Australier entwickelt sich diese Geschichte langsam zu einem regelrechten Trauma, denn so wirklich weiß er nicht, was er noch machen kann, um endlich einmal Meister zu werden, außer vielleicht zu hoffen, dass der Saisonabschluss einmal nicht auf einem Ovalkurs stattfindet. "Es ist so unendlich frustrierend - das dritte Jahr in Folge war ich bester Straßenkursfahrer, aber auf den Ovalen... ich weiß einfach nicht, warum ich meinen Finger nicht genau auf diese eine Stelle legen kann, an der ich es scheinbar immer falsch mache", ärgerte sich Power.

Wieder einmal hätte er es auf so unglückliche Art und Weise vergeigt, obwohl die Saison eigentlich toll gewesen sei, meinte der völlig am Boden zerstörte Australier. Seine Crew wollte er dabei aus aller Kritik herausnehmen - sie hätte auch in Fontana bis zuletzt alles Menschenmögliche getan, um seinen Titeltraum am Leben zu erhalten. Nachdem Power in Runde 54 in die Mauer gefahren und eigentlich schon ausgeschieden war, reparierten seine Mechaniker den Boliden in Rekordzeit, sodass er noch einmal kurzzeitig auf die Piste gehen konnte, um weitere Positionen aufzuholen. Am Ende half das jedoch alles nicht: Ryan Hunter-Reay brachte seinen vierten Platz nach Hause und krönte sich zum Meister - mit unendlich knappen drei Punkten Vorsprung.

Entschuldigung beim Team

"Ich fühle mich so schlecht, wirklich furchtbar. Es tut mir schrecklich Leid fürs Team und meine Jungs, dass wir nun das dritte Jahr in Folge so knapp dran waren - gerade, wenn man auch sieht, was sie für eine Energieleistung erbracht haben, um mich noch einmal für zwölf weitere Runden auf die Strecke zu bekommen und das in der Kürze der Zeit und einem dermaßen ramponierten Auto", lobte Power. "Ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll. Es tut mir einfach nur Leid für Penske Racing, dass wir am Ende schon wieder auf dieser Position stehen und das dann auch noch auf Grund meines Fehlers", nahm er die komplette Schuld für das Verfehlen des Titelziels auf sich.

Trotz der bitteren Erfahrung von Fontana zeigte sich Power aber auch als fairer Verlierer. Nach der Gratulation an Neo-Champ Ryan Hunter-Reay, ließ er sogar noch eine Lobeshymne auf den US-Boy folgen und würdigte dessen Leistung 2012. "Es ist einfach, nun herzugehen und mit dem Finger auf uns zu zeigen und zu sagen, dass wir nicht gewonnen haben. Am Ende des Tages muss man aber auch einfach klarstellen, dass Hunter-Reay einen sehr soliden Job gemacht hat. Er hat mehr Rennen gewonnen als jeder andere - und zwar auf Ovalen und Straßenkursen", huldigte Power seinem Kontrahenten. Deshalb stand für ihn auch fest: "Er ist definitiv ein verdienter Champion. Da gibt es überhaupt keine Frage."