Für den ersten Gruppentest der IndyCar-Serie mit dem neuen Dallara DW12 wurde das Feld in zwei Gruppen aufgeteilt. Elf Piloten sind bereits am Montag und Dienstag unterwegs. Die restlichen 15 Piloten greifen erst am Mittwoch für die beiden letzten Testtage ins Geschehen ein. Zum Auftakt gab dabei Chevrolet den Ton an. Ryan Hunter-Reay und Helio Castroneves setzten sich jeweils in einer der beiden Tagessessions durch und behielten die Nase auf der Zeitenliste so auch bis zum Abend vorne.

"Jeder nimmt viele Einstellungsveränderungen an seinen Autos vor - aber es macht schon sehr viel Spaß", so Spitzenreiter Hunter-Reay im Anschluss an den Test. "Mit den Karbonbremsen, der Power des Chevy-Turbos und dadurch, dass es insgesamt leichter ist, ist das Auto schon anders", beschrieb der Amerikaner den neuen Boliden. "Das Witzige ist ja, wenn wir keine Rundenzeiten hätten, würden wir denken, dass wir zwei oder drei Sekunden pro Runde schneller sind - einfach nur wegen der Leistung, die der Turbo abliefert. Wenn der erst einmal loslegt, drückt es einen richtig in den Sitz", zeigte sich der Andretti-Pilot begeistert von seinen neuen Untersatz.

Große Probleme bei Lotus

Da man aber noch am Anfang stehe und zweifelslos viel Potenzial vorhanden sei, erwartete er noch weitere Steigerungen: "Ich denke, die Rundenzeiten werden dann in St. Petersburg noch schneller sein. Das Auto wird mit Sicherheit noch schneller, wenn wir es weiterentwickeln." Hinter dem Top-Duo reihte sich auf P3 mit Simon Pagenaud der erste Honda-Pilot ein. James Hinchcliffe, Ryan Briscoe und Will Power komplettierten die Top-6, wenngleich der letztgenannte Australier am Nachmittag von einem kleinen Feuer eingebremst wurde.

Ex-F1-Pilot Justin Wilson sortierte sich als Siebter ein, hinter ihn reihten sich Marco Andretti, James Jakes und Simona de Silvestro. Die einzige Frau im Testaufgebot am Montag pilotierte dabei auch den einzigen von Lotus angetriebenen Wagen. Neben ihrem letzten Platz unterstrich auch die durch Fehlzündungen stark limitierte Rundenzahl von 31 Umläufen die Probleme des Motorenlieferanten - zumal Dragon-Racing-Pilot Sebastien Bourdais gleich gar nicht fahren konnte, da sein Lotus-Motor nicht rechtzeitig fertig wurde.

Dass einem bis Saisonstart noch eine Menge Arbeit ins Haus steht, war allen Beteiligten auf Grund des ernüchternden Starts klar. "Durch diesen Prozess müssen wir uns jetzt einfach durchkämpfen", meinte De Silvestro trotzig, spielte die offensichtlichen Schwierigkeiten zeitgleich aber auch herunter. "Ich denke, wir sind ein bisschen hinterher - aber wenn wir uns verbessern, wie wir das schon beim letzten Test geschafft haben, sollte es für St. Petersburg in Ordnung sein", hoffte die HVM-Fahrerin.