Der Texas Motor Speedway wird in den nächsten Wochen für die Teams der IndyCar-Serie zum richtungsweisenden Schauplatz. Sowohl kommende Woche als auch im nächsten Monat stehen auf dem 1,5-Meilen-Oval Testfahrten an, in deren Zuge die letzten Grundlinien für das Aero-Paket des neuen Dallara-Boliden für die anstehende Saison klar definiert werden. KV-Racing-Pilot Tony Kanaan, Penskes Ryan Briscoe und Bryan-Herta-Autosport-Fahrer Alex Tagliani werden zu diesem Zweck bereits am Dienstag ins Auto klettern - für die Weiterentwicklung des DW12-Chassis ein entscheidender Test.

Bereits bei den ersten Tests erwies sich der DW12 als äußert anspruchsvoll in puncto Handling. Seit den ersten kritischen Rückmeldungen der Fahrer hat Dallara das Auto aber modifiziert. Nun erhofft man sich insgesamt einen verbesserten Eindruck. "Wir fahren nach Texas, um sicherzustellen, dass wir mit der Entwicklungsrichtung der aerodynamischen Spezifikationen in die richtige Richtung gehen. Es ist zudem die erste Testgelegenheit, seitdem im Zuge der Veränderung der Aufhängung das Gewicht umverteilt wurde", erklärte IndyCar-Technologie-Vizepräsident Will Phillips gegenüber der offiziellen Seite der Serie.

Entwicklung vorantreiben

Mit Argusaugen: Alex Tagliani wird bei der Evaluierungsarbeit in Texas ganz genau hinschauen, Foto: IndyCar
Mit Argusaugen: Alex Tagliani wird bei der Evaluierungsarbeit in Texas ganz genau hinschauen, Foto: IndyCar

Beabsichtigt sei, das Auto auch weiterhin mit ähnlichen Abstimmungen zu fahren. "Alle werden unterschiedliche Set-Ups haben", so der Entwicklungschef. Nach und nach werde man dann mit allen Motorenherstellern das gleiche Programm durchlaufen. Dabei würden auch die neuen Aerodynamik-Kits, die Dallara vergangenen Monat im Windkanal designt hat, eine gewichtige Rolle spielen. Tagliani hofft derweil, beim Texas-Test die Lücke schließen zu können, die Lotus auf Grund des später einsatzbereit gewesenen Motors im Vergleich zu den Rivalen von Honda und Chevrolet augenscheinlich zu haben scheint.

"Meiner Meinung nach ist Texas nun schon sehr wichtig. Es ist der logische Schritt, die Autoentwicklung jetzt voranzutreiben, um sicherzustellen, dass wir der IndyCar-Serie all die nötigen Informationen zur Verfügung stellen können, um sicheres Racing gewährleisten zu können", so der Kanadier. "Wir müssen zusehen, dass wir diesbezüglich auch dort stehen, wo wir sollten, wenn es dann bald auf dieser Art Strecke losgeht", meinte Tagliani mit Blick auf die gefährlichen Ovale. "Für Lotus ist es auch wichtig, da wir mit dem Motor im Auto nicht die gleiche Zeit für Spielereien hatten, wie die Konkurrenz."

"Auf einem Oval zu fahren ist für Lotus gut - besonders mit Blick auf die Entwicklung und dass wir sehen können, wo wir stehen", sagte der Routinier. "Es scheint so, wie wenn es jede Woche Neuentwicklungen gibt, aber wenn man nicht auch jede Woche im Auto sitzt, fragt man sich immer, wie viele Entwicklungsstufen man nun dazubekommen hat, seitdem wir in Homestead getestet haben", meinte der Bryan-Herta-Autosport-Pilot. Das Lotus-Engagement in Amerika bezieht sich neben Taglianis Team auch noch auf Dreyer & Reinbold und HVM Racing.