Auf der traditionsreichen Rennstrecke Road Atlanta, wo 1999 die Erfolgsgeschichte der American Le Mans Series begann, wird am kommenden Samstag das 1.000-Meilen-Rennen Petit Le Mans ausgetragen. Der vorletzte Saisonlauf auf dem extrem anspruchsvollen Kurs im US-Bundesstaat Georgia ist neben den 12 Stunden von Sebring in Florida der zweite Langstrecken-Klassiker in der attraktiven Rennserie mit den schnellsten Sportwagen der Welt.

Mit dem Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsport will Jörg Bergmeister (Langenfeld) zusammen mit Patrick Long (USA) auch diese Hürde auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung nehmen. Die Porsche-Werksfahrer feierten in dieser Saison schon fünf Siege in Folge gegen die starke Konkurrenz von Ferrari, BMW und den Corvettes von Chevrolet und sicherten sich damit in der besonders hart umkämpften Klasse GT2 einen komfortablen Punktevorsprung. Beim Petit Le Mans setzte Jörg Bergmeister in den vergangenen Jahren neue Maßstäbe: Mit Porsche holte er von 2003 bis 2007 fünf Siege hintereinander. Im Vorjahr kam er als Zweiter ins Ziel.

"Das ist ein Rennen, das mir einfach liegt", sagt der amtierende ALMS-Champion. "Ich mag die sehr schöne, aber auch extrem schwierige Strecke, die einem alles abverlangt. Und wegen der langen Distanz und den vielen Boxenstopps spielen auch Strategie und Teamwork eine entscheidende Rolle. Das alles macht das Petit Le Mans zu einer einzigartigen Herausforderung."

Neben den Titelfavoriten, die beim zweitlängsten Rennen der Saison von Porsche-Werksfahrer Marc Lieb (Ludwigsburg) unterstützt werden, ist ein weiterer 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports mit den Amerikanern Darren Law, Seth Neiman und Johannes van Overbeek am Start. Das Team Farnbacher Loles Racing setzt einen 911 GT3 RSR für Wolf Henzler (Nürtingen) und Dirk Werner (Kissenbrück) ein. Nach ihrer starken Leistungssteigerung zuletzt in Mosport ist Porsche-Werksfahrer Henzler auch für Road Atlanta zuversichtlich: "Das Petit Le Mans ist einer der Höhepunkte des Jahres, ein sehr aufregendes Rennen. Es wäre toll, wenn wir uns bei diesem Klassiker weiter verbessern und vielleicht sogar um den Sieg fahren könnten."

In der Klasse LMP2 treten Klaus Graf (Dorhan) und Greg Pickett (USA) mit dem Porsche RS Spyder des US-Kundenteams Cytosport an. Gegen die starke Konkurrenz von Acura und Lola-Mazda wollen sie versuchen, das erfolgreiche Comeback des Sportprototyps aus Weissach in der American Le Mans Series fortzusetzen. Die Latte hat das Porsche-Duo in den zwei Rennen, die sie in dieser Saison bisher gefahren sind, selbst hoch gelegt: In Mid-Ohio wurden Graf und Pickett auf Anhieb Zweiter, in Elkhart Lake Dritter. "Jetzt müssten wir eigentlich gewinnen", schmunzelt Graf, der seine Zuversicht nicht zuletzt auch daraus schöpft, dass Porsche-Werksfahrer Sascha Maassen (Aachen) das Team in Road Atlanta als dritter Fahrer unterstützt: "Mit Sascha haben wir gute Chancen. Er kennt den RS Spyder in- und auswendig. Das ist ein Bonus."