Die beiden Audi R10 TDI gehen beim zweiten Lauf der American Le Mans-Serie in St. Petersburg (US-Bundesstaat Florida) am Samstag als schnellste LM P1-Sportwagen aus der zweiten und der vierten Startreihe ins Rennen. Beim ersten Einsatz des revolutionären Diesel-Sportwagens auf einem Stadtkurs ließ Titelverteidiger Allan McNish am Freitag mit einer Bestzeit im letzten freien Training aufhorchen. Im Qualifying lag der Schotte mit dem rund 650 PS starken R10 TDI lange an der Spitze, ehe er von den beiden schnellsten LM P2-Sportwagen auf Platz drei verdrängt wurde.

Beim Versuch, sich die Pole Position zurückzuholen, touchierte der Audi Werksfahrer die Streckenbegrenzung. Der Audi R10 TDI wurde im Bereich der Heckpartie nur leicht beschädigt.

Marco Werner agierte im Schwesterauto etwas vorsichtiger: Mit einem Rückstand von knapp einer Sekunde auf die Bestzeit kam der Deutsche im Qualifying auf Platz sieben.

Das Rennen in St. Petersburg wird am Samstag um 17:05 Uhr Ortszeit (23:05 Uhr in Deutschland) gestartet und dauert 2:45 Stunden.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
"Das Qualifying-Ergebnis hat unsere Computer-Hochrechnungen bestätigt: Auf dieser Strecke sind die leichteren LM P2-Sportwagen nach dem aktuellen Reglement einfach in einer besseren Position. Allan (McNish) hat versucht, mit viel Einsatz trotzdem in die erste Startreihe zu kommen. Wenn man volles Risiko nimmt, passiert auch einmal ein Dreher. Zum Glück ist das Auto nicht stark beschädigt."

Dindo Capello (Audi R10 TDI #1):
"Das wird das bisher härteste Rennen für den Audi R10 TDI. Allan hat im Qualifying gezeigt, dass wir auch auf einem Stadtkurs schnell sind. Nun müssen wir versuchen, das auch im Rennen über 2 Stunden und 45 Minuten zu sein. Ich glaube, das wird für uns schwieriger als für die leichteren und agileren LM P2-Fahrzeuge. Vor allem in den Kurven 5 bis 8 verlieren wir wegen des höheren Gewichts viel Zeit. Aber generell sind wir schneller als wie gestern nach einem Fußmarsch um die Strecke erwartet hatten."

Allan McNish (Audi R10 TDI #1):
"Ich habe alles gegeben und es dabei leider etwas übertrieben. Ich war zu schnell und habe die Mauer am Ausgang von Turn 9 touchiert. Porsche hatte mir die Pole Position weggeschnappt, ich wollte sie mir zurückholen. Es war hier extrem wichtig, einen guten Startplatz zu holen. Nun steht uns mit dem Rennen der nächste Kampf bevor. Ich weiß nicht, wie es morgen für uns läuft, aber wir haben heute verschiedene Strategien ausprobiert und eine gute Abstimmung gefunden."

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #2):
"Der Event in St. Petersburg ist wirklich toll und die Strecke sehr gut. Auch wenn unser R10 TDI lieber schnelle Geraden als enge Kurven mag, ist es schön, dass wir diese Veranstaltung gemeinsam mit der IndyCar-Serie haben. Marco ist im Qualifying eine gute Runde gefahren. Wir haben andere Reifen gewählt als unsere Teamkollegen. Aufgrund der knappen Trainingszeit müssen wir noch etwas an der Abstimmung arbeiten. Aber unser Auto ist in einem besseren Zustand als es das Qualifying-Ergebnis zeigt. Das Rennen wird lang, ich freue mich darauf."

Marco Werner (Audi R10 TDI #2):
"Es lief eigentlich gar nicht so schlecht. Wir haben uns heute permanent gesteigert – im Qualifying um eine volle Sekunde gegenüber dem letzten Training. Die Runde war gut, die Zeit auch. Aber die Startposition ist natürlich nicht optimal. Von Platz sieben ins Rennen zu gehen bedeutet, dass man mitten im Getümmel ist. Es wäre schöner gewesen, etwas weiter vorne zu stehen. Aber mehr ging bei mir heute einfach nicht. Man hat auch bei Allans Ausrutscher gesehen, dass wir absolut am Limit unterwegs sind."

Dave Maraj (Teamdirektor Audi Sport North America):
"Das Qualifying lief besser als ich es gedacht hatte. Unsere beiden Audi sind dichter an den Porsche dran als erwartet. Dem Audi mit der Startnummer eins fehlen nur drei Zehntelsekunden zur Pole Position. Wir müssen abwarten, wie schnell die LM P2-Porsche im Rennen im Vergleich zu uns fahren können."