Action Express Racing hat mit einer dominanten Vorstellung einen nur kurz gefährdeten Sieg bei den 24 Stunden von Daytona 2018 eingefahren. Der Cadillac mit der #5 und dem Einsatztrio Joao Barbosa, Filipe Albuquerque und Christian Fittipaldi brachte nach 24 Stunden insgesamt 808 Runden auf die Uhr und stellte damit einen neuen Distanzrekord für das Rennen in Florida auf.

24h Daytona 2018: Die Highlights des Rennens: (09:30 Min.)

Den Triumph für das Team sowie die amerikanische Edelmarke machte der zweite Platz der #31 um Felipe Nasr, Eric Curran, Mike Conway und Stuart Middleton perfekt. Rang drei sicherte sich überraschend CORE Autosport mit dem Oreca #54, pilotiert von Jonathan Bennett, Colin Braun, Romain Dumas und Loic Duval. Formel-1-Pilot Fernando Alonso belegte mit seinen Kollegen Lando Norris und Phil Hanson nach mehreren langwierigen technischen Problemen abgeschlagen den 38. Platz in der Gesamtwertung.

In der GTLM-Klasse feierte Ford einen überlegenen Doppelsieg, Ryan Briscoe, Richard Westbrook und Scott Dixon setzten sich gegen Dirk Müller, Joey Hand und Sebastien Bourdais durch. Für das Einsatzteam von Chip Ganassi war es der 200. Rennsieg überhaupt. Corvette sicherte sich Rang drei. Die GT-Daytona-Klasse sah einen Kampf um den Sieg bis zum Schluss, den schlussendlich Grasser Racing mit Rolf Ineichen, Mirko Bortolotti, Franck Perera und Rik Breukers für sich entschied.

24h Daytona 2018: Das Rennen der P-Klasse

Cadillac bestimmte von Beginn des Rennens an das Tempo. Zunächst aber war es das Pole-Auto mit der #10, an der Spitze des Feldes lag. Nach dem ersten Boxenstopp übernahm dann aber die #5 erstmals die Führung und gab diese bis zum Ende des Rennens kaum noch ab. Dahinter aber gab es Dramen über Dramen.

Die #10 musste insgesamt fünf (!) Reifenschäden hinnehmen, in der Konsequenz zog man sich sieben Stunden vor Rennende zurück. Während Cadillac aber immer noch zwei Eisen im Feuer hatte, musste die Konkurrenz vollends leiden. Zunächst erwischte es Nissan, die sich nach schlechten Startplätzen nach vorne gearbeitet hatten. Nacheinander traten bei beiden Autos massive Probleme auf, weshalb man schlussendlich mit beiden Autos aufgeben musste. Gleiches galt für Mazda, die ein katastrophales Rennen erwischten.

In der Spitzengruppe kam es bald zu einem Vierkampf zwischen den verbliebenen Cadillacs sowie den beiden Acuras. Doch auch die neuen Boliden, eingesetzt vom Team Penske, mussten den Anforderungen des Rennens schnell Tribut zollen. Zunächst musste an der #6 die Lichtmaschine gewechselt werden, was viel Zeit kostete. Einige Stunden später erwischte es auch die #7. Eine Kollision mit der #31 verlangte eine längere Reparatur, die alle Siegchancen zerstörte.

Von da an fuhren die beiden Action-Express-Cadillacs ihr eigenes Rennen, wenngleich die #5 ein höheres Tempo an den Tag legen konnte. Während einer Caution dann aber der Schreckmoment: Christian Fittipaldi bringt den souverän führenden Boliden an die Box, er muss sogar in die Garage geschoben werden. Doch es war nur ein kurzer Besuch, ein Wasserleck und eine daraus resultierende Überhitzung musste genauer untersucht werden.

Plötzlich war das Schwesterauto mit der #31 wieder direkt dran, doch auch diesen Cadillac erwischte dasselbe Problem. Wasserleck, Reparaturpause. Sogar etwas länger als die Markenkollegen. Mit knapp vier Runden Rückstand ging es zurück auf die Strecke, damit war das Rennen vorentschieden. Am Ende konnte sich Cadillac es sich erlauben, die #5 etwas langsamer agieren zu lassen, um das perfekte Timing für den letzten Boxenstopp zu gewährleisten.

Dahinter roch es lange nach einem Podium für United Autosports, allerdings nicht für das Alonso-Auto, sondern für das Schwesterfahrzeug mit der #32. Doch ein plötzlich aufgetretenes Problem beim Boxenstopp erforderte eine Untersuchung, man verlor ein paar Minuten und damit auch das Podium. Dieses sicherte sich ein starkes Team von CORE Autosport mit den Langstreckenspezialisten Romain Dumas und Loic Duval.

24h Daytona 2018: Das Rennen der GTLM-Klasse

Das Rennen in der mit Spannung erwarteten GTLM-Klasse entwickelte sich zu einem Schaulaufen von Ford. Von Beginn an dominierte man das Geschehen, obwohl die #67 früh von Problemen heimgesucht wurde. Doch auch ein mehrminütiger Boxenstopp konnte nicht verhindern, dass die Konkurrrenz so gut wie nichts gegen das Team von Chip Ganassi ausrichten konnte.

Nachdem die #67 den Anschluss an das Schwesterfahrzeug geschafft hatte, zogen beide im Paarflug ihre Kreise um das Feld. Einzig Corvette konnte das Tempo halbwegs gehen, Ferrari und vor allem BMW waren chancenlos. Doch auch Corvette schaffte es nur durch die Cautions, den Anschluss an Ford regelmäßig wiederherzustellen. Als das Rennen freigegeben wurde, setzten sich die Fords schnell ab.

Bis zum Ende war nicht klar, welcher Ford sich dann tatsächlich den Klassensieg sicherte, zu eng lagen beide Boliden beieinander. Erst in der Schlussphase setzte sich Richard Westbrook ab und übergab für den letzten Stint den Boliden an Ryan Briscoe, der dann gegen Joey Hand den Sieg nach Hause brachte. Platz drei ging an das Corvette-Trio um Mike Rockenfeller, Antonio Garcia und Jan Magnussen.

24h Daytona 2018: Das Rennen der GTD-Klasse

Die spannendste Klasse des Rennens war die nach GT3-Reglement ausgetragene GT-Daytona-Klasse. Ständig wechselte die Führung hin und her. Vor Einbruch der Nacht hatte der Land-Audi mit der #29 die Führung inne, doch dann die Hiobsbotschaft: Fünf Minuten Zeitstrafe wegen Verstößen gegen die Bestimmungen der Balance of Performance. So soll die Fuel Flow Rate beim Nachtanken höher gewesen sein, als durch die BoP erlaubt. Wenngleich man dadurch zunächst weit zurückfiel, gelang es Audi dennoch, den Anschluss an die Spitze im weiteren Verlauf wiederherzustellen.

Am Ende wurde es ein Vierkampf zwischen zwei Lamborghinis, einem Mercedes sowie einem Lexus. In der Schlussphase kämpfte vor allem der Mercedes #33 gegen den Lamborghini #11 um den Sieg, doch er schaffte es nicht, seinen Stint bis zum Rennende zu ziehen. Er musste ein weiteres Mal an die Box und fiel auf Rang vier zurück. Der Sieg ging damit an das Grasser-Racing-Quartett Rolf Ineichen, Mirko Bortolotti, Franck Perera und Rik Breukers. Es war Lamborghinis erster (Klassen-)Sieg in einem 24-Stunden-Rennen überhaupt. Rang zwei sicherten sich Katherine Legge, Alvaro Parente, AJ Allmendinger und Trent Hindman im Lexus. Rang drei ging an Andrea Caldarelli, Madison Snow, Bryan Sellers und Bryce Miller im zweitbesten Lambo.

24h Daytona 2018: So lief das Rennen für Fernando Alonso

Der Start des Rennens verlief für Fernando Alonso, der von Rang 13 aus ins Rennen ging, solide. Infolge der Zwischenfälle in der Spitzengruppe und dank einer günstigen Gelbphase fand sich die #23 von United Autosports zwischenzeitlich sogar auf Rang sieben wieder! Doch in der Nacht schlug der Defektteufel zu. Zunächst fing sich Phil Hanson einen Reifenschaden ein, später versagte die Bremsanlage am Ligier. Die Reparatur kostete 25 Runden und machte alle Chancen auf ein mögliches Podium zunichte.

In der Folge fuhr man eher gegen sich selbst und wusste durchaus mit guten Zeiten zu überzeugen. Platz zwölf in der P-Klasse respektive Rang 19 im Gesamtklassement schienen abgesichert, ehe Alonso etwa zwei Stunden vor Rennende abermals für einen langen Stopp an die Box musste. Erneut waren es Bremsprobleme, deren Beseitigung über eine halbe Stunde dauerte. Alonso gab im Zuge dessen an Lando Norris ab und beendete seinen Arbeitstag. Doch auch danach war das Problem nicht behoben. Norris kam kurz darauf wieder an die Box und verblieb dort fast bis zum Ende des Rennens. Kurz vor Schluss fuhr er noch einmal raus und brachte den Ligier auf Gesamtrang 38 ins Ziel. In der P-Klasse reichte es immerhin zum 13.Platz.