Klaus Graf und Lucas Luhr haben sich zu den letzten Champions der auslaufenden American Le Mans Series gekrönt. Das deutsche Pickett-Racing-Duo holte verdientermaßen den Sieg beim Drunter-und-drüber-Rennen in den Straßenschluchten Baltimores. Für die beiden bedeutet der Erfolg in Maryland bereits den sechsten der laufenden Saison. Silber ging derweil an Chris Dyson und Guy Smith im zweiten, neuerlich unterlegenen LMP1-Fahrzeug.

Mehrmals jedoch stand der Triumph für Graf und Luhr auf der Kippe. Gleich beim Start des Spektakels knallte es unmittelbar hinter dem Pickett-Honda gewaltig. Unter anderem in die Massenkarambolage involviert und damit ausgeschieden: sämtliche GT-Porsche. Startfahrer Graf kam wie einige andere Mitstreiter an der Front des Feldes ungeschoren davon. Die folgende, rund 60-minütige Unterbrechung zog allerdings zwei wilde und gefährlich eng umkämpfte Neustarts nach sich.

Doch selbst diese brachte der Schwarzwälder ohne nennenswerte Komplikationen hinter sich. Erst Luhr, der den letztlich verkürzten Lauf zu Ende fuhr, geriet fünf Minuten vor Ablauf der Uhr in Schwierigkeiten. Flüssigkeiten auf dem Asphalt trieben den vormaligen GT1-Weltmister kurz nach einem weiteren Neustart in einen Verbremser, den Smith im Lola-Mazda ausnutzte, um die Führung zu übernehmen. Luhr schlug aber sogleich zurück und fuhr in der Folge gewohnt souverän als Erster ins Ziel.

BMW ein weiteres Mal geschlagen

Die Lorbeeren in der GT-Kategorie gingen an die beiden Corvette-Recken Antonio García und Jan Magnussen. Bei der finalen Wiederaufnahme des von Gelbphasen, Bestrafungen und anderen Zwischenfällen geradezu zerpflückten Rennens schob sich Magnussen mit einem spektakulären Manöver von Position drei aus an die Spitze seiner Klasse, ja, kurzzeitig sogar an die Spitze des Feldes. Schlussendlich rollte der Däne als Gesamtfünfter über die Linie.

Oliver Gavin und Tommy Milner, die Führenden in der Punktetabelle, wurden etwa eine halbe Sekunde hinter ihren Stallgefährten als GT-Zweitplatzierte abgewinkt. Auf den Klassenrängen vier und fünft reihte sich BMW ein. Den Bayern gelang es somit nicht, die Schwächephase der letzten Durchgänge gänzlich zu beenden. Die volle Punkteausbeute in der LMP2-Wertung sicherten sich im Übrigen Scott Tucker, Marino Franchitti und Neuzugang Guy Cosmo (Level-5-Honda).