Der International Motor Sports Association (IMSA) ist ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die erste Saison der United SportsCar Racing (USCR) geglückt, die die ALMS und Grand-Am vereint. Die Regelmacher gaben das Reglement für erlaubte Fahrerkombinationen und das Boxenstoppprocedere bekannt. Die Quintessenz: Reine Profi-Besatzungen dürfen nur in der Prototypen-Kategorie (P), die aus LMP2-Fahrzeugen und Daytona-Prototypen besteht, und in der GT Le Mans (GTLM) für GTE-Fahrzeuge antreten. Bei den Boxenstopps ist gleichzeitiges Nachtanken und Reifenwechseln erlaubt - hier entfernt sich die USCR von der WEC und anderen Le-Mans-Serien.

Balancing weiter unklar: Daytona-Prototypen..., Foto: Grand-Am
Balancing weiter unklar: Daytona-Prototypen..., Foto: Grand-Am

Auf jedem Fahrzeug müssen zwei oder drei Piloten genannt werden, bei 12-Stunden-Rennen sind es maximal vier, bei 24-Stunden-Rennen maximal fünf. Während also in zwei von vier Klassen keinerlei Beschränkungen bei den Fahrern herrschen, darf in den zwei anderen Kategorien maximal ein Fahrer der Kategorie "Platin" oder "Gold" auf dem Fahrzeug sitzen. Bei 24-Stunden-Rennen, nicht jedoch bei Läufen über 12 Stunden sind es maximal zwei. Damit wird vor allem die GT Daytona-Kategorie (GTD) entwertet und die GTLM zur Topklasse bei den GTs erklärt. Ebenfalls von dieser Regel betroffen ist die LMPC für Oreca FLM-Boliden, in der die Regel aber ohnehin seit Jahren gilt.

Zum Einsatz kommt dabei das internationale Kategoriensystem (Platin, Gold, Silber, Bronze), das so in vielen Sportwagen-Serien, zum Beispiel dem ADAC GT Masters zum Einsatz kommt. Die IMSA behält sich jedoch individuelle Sonder-Einstufungen vor. So müssen die Fahrer beispielsweise mindestens 18 Jahre alt sein, doch jüngeren Piloten kann die Erlaubnis zum Start erteilt werden. Die minimalen Fahrzeiten für jeden Fahrer sind noch zu bestimmen, es wird jedoch darauf hinauslaufen, dass jeder Fahrer mindestens etwa 30 Prozent der Renndistanz absolviert haben muss.

Sechs Mechaniker, zwei Schlagschrauber, eine Tankanalage

...müssen mit LMP2 unter einen Hut kommen, Foto: ALMS
...müssen mit LMP2 unter einen Hut kommen, Foto: ALMS

Hinsichtlich der Boxenstopps erfolgt ein großer Schwenk hin in zu den Grand-Am-Regularien. Die Trennung von Reifenwechsel und Auftanken, wie es bisher in den Le-Mans-Serien und der WEC üblich ist, entfällt. Dafür wird die Anzahl der Mechaniker beim Boxenstopp auf sechs beschränkt und es dürfen maximal zwei Schlagschrauber im Einsatz sein. Die Tankanlagen dürfen nicht in die Boxengasse hinein verfrachtet werden und die Durchflussmenge wird über einen Restriktor kontrolliert. Die genauen Durchflussmengen wurden noch nicht bekannt gegeben.

Zusätzlich machte die IMSA genaue Vorschriften zur Größe der individuellen Boxenplätze und Sicherheitskleidung für das arbeitende Personal. Was noch immer offen ist, ist das endgültige technische Reglement, das ein schwieriges Balance of Performance zwischen den völlig unterschiedlichen Daytona-Prototypen und den LMP2 vorsieht. Dieses wird von den Teams bereits seit einiger Zeit sehnsüchtig erwartet.