Das GT Masters hat mit ihr eine enge und unterhaltsame Saison hinter sich, die Blancpain Endurance Series blühte mit ihr schon im Debütjahr auf und die GT1-Weltmeisterschaft wird auf sie umstellen – die Rede ist von der GT3-Klasse. Die ehemals für Amateure konzipierte Fahrzeuggattung stellt mittlerweile eine Ernst zu nehmende Konkurrenz zur etablierten GT2 (seit 2011 GTE genannt) dar und fährt zum Beispiel auf der Nordschleife des Nürburgrings auf Augenhöhe mit dem großen Bruder.

Auch weil die Konkurrenz aus München seit Jahren mit Siegen in der GT-Klasse der American Le Mans Series Schlagzeilen auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt macht, sollen laut einer Meldung von SpeedTV der Audi R8 und der Mercedes SLS für die GTE homologiert werden. Die Verantwortlichen der IMSA haben vom Le-Mans-Veranstalter etwas mehr Handlungsspielraum erhalten und scheinen im Gegensatz zu den Franzosen aufgeschlossen gegenüber Boliden nach dem GT3-Reglement zu sein.

Das größte Problem scheint der 5,2l V10 Motor zu sein, der eigentlich nicht in die GT2 passt, so Romolo Liebchen, der Verantwortliche des Kundensports bei Audi quattro: "Wir arbeiten daran, es ist momentan sehr politisch und nicht einfach. Aber ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind." Sollte die Homologation tatsächlich klappen, würde die Ausnahme nur in den USA gelten, nicht aber in der LMS oder gar der Langstrecken-Weltmeisterschaft.

Eine Vorreiterrolle hatte die ALMS schon in Sachen GTC übernommen: als Einstiegsklasse führte die IMSA 2009 eine Wertung für günstige Cup-Porsche ein, die in jedem Rennen mit engen Kämpfen faszinierten. Eine Klasse höher waren mit Porsche, Ferrari, BMW, Corvette und Jaguar bisher die meisten GTE unterwegs. Während der M3 2012 sowieso seine Abschiedstournee bestreiten wird, könnte die Katze von Paul Gentilozzi mangels Erfolg ebenso in der Versenkung verschwinden wie der Panoz Abruzzi. Gerade deshalb sollten auch die Regelmacher in Frankreich langsam ein Auge auf die GT3 werfen.