Schon im Warm-Up konnte Peugeot die Leistung des Qualifyings bestätigen, Franck Montagny fuhr mit 1:50,1 die schnellste Zeit, war aber über drei Sekunden langsamer als sein Teamkollege Stéphane Sarrazin im Zeittraining.

Auch die ersten Runden des 12 Stundenrennens auf der Buckelpiste von Sebring liefen ganz nach dem Geschmack der Franzosen. Montagny konnte sich schnell deutlich von Alex Wurz im Schwesterauto absetzen. Der Österreicher ging in der zweiten Runde an Allan McNish vorbei, der sich selbst in der ersten Kurve am Teamkollegen Mike Rockenfeller vorbeischob. Nur der Peugeot 908 von Oreca und David Brabham im Highcroft-Acura konnten einigermaßen folgen.

Äußerst spannend verlief der Rennstart in der GT-Klasse. Oliver Gavin konnte in der Corvette in Führung gehen und einen bemerkenswerten Abstand auf die Verfolger herausfahren. Gianmaria Bruni im Ferrari F430 folgte vor Dirk Werner und Dirk Müller im BMW M3. Nach einigen Runden wurde Gavin eingeholt und vom Italiener geschnappt. Müller kollidierte hingegen mit einem überrundenden Lola-LMP und zog sich einen Plattfuß zu.

Reifenschaden wirft Audi zurück

Wie bei so vielen Startern nicht anders zu erwarten war, musste das Rennen schon bald neutralisiert werden. Prominentestes Opfer der Zwischenfälle war Mike Rockenfeller, der erst mit einem Reifenschaden und wenig später mit Handlingsproblemen lange an der Box stehen blieb. Der zweite R15+ wurde mit Dindo Capello am Steuer nach knapp fünf Stunden von Marc Gené getroffen – beide fielen weit zurück. Kurz konnte sich der Highcroft-Acura mit Simon Pagenaud an die Spitze des Feldes kämpfen und die beiden anderen Peugeot in Schach halten.

Audi musste früh die Segel streichen, Foto: Audi
Audi musste früh die Segel streichen, Foto: Audi

In der GTE-Klasse blieb das Duell um die Klassenspitze weiterhin spannend, weil sechs Autos innerhalb einer Runde fuhren und sich BMW und Ferrari bekämpften. Kurz vor Halbzeit des Rennens etablierten sich auch die Führenden der anderen Prototypenkategorien, Dane Cameron (LMPC) und Joao Barbosa (LMP2), in den Top 10. Der Felbermayr-Porsche mit Richard Lietz und Carlos Kaufmann führten in der GTE-AM beziehungsweise GT-Challenge.

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit begannen die typischen Ausflüge in die Auslaufzonen, mit Pedro Lamy als prominentestes Opfer. Mittlerweile war der gebrauchte Peugeot von Oreca in Führung gegangen und vor David Brabham im Acura unterwegs. Bei den Gran Turismos kämpften die üblichen Verdächtigen weiterhin um jede Sekunde.

Auch wenn die Konkurrenten dem Peugeot 908 HDi FAP von Oreca immer auf den Fersen waren, reichte es bis zum Schluss für das Privatteam zum Gesamtsieg. Nicolas Lapierre, Loic Duval und Olivier Panis siegten nach zwölf Stunden auf dem Flugplatzkurs von Sebring mit einer Runde Vorsprung auf Simon Pagenaud, David Brabham und Dario Franchitti im Acura von Highcroft. Das Podium komplettierte das Trio Montagny/Sarrazin/Lamy im neuen Werks-908. Audi schrammte mit beiden Autos knapp am Podest vorbei.

BMW feiert Doppelsieg

Doppelsieg für den M3 GT2, Foto: ALMS
Doppelsieg für den M3 GT2, Foto: ALMS

Das enge Duell bei den GTs konnte am Ende BMW mit einem Sieg von Hand/Müller/Priaulx vor Farfus/Auberlen/Werner für sich entscheiden. Dahinter folgten die beiden Werks-Corvette und Pierre Kaffers Ferrari F430 (zusammen mit Gianmaria Bruni und Giancarlo Fisichella). Der neue F458 Italia war noch zu anfällig und musste sich von Porsche geschlagen geben.

Genoa-Pilot Dane Cameron machte aus seiner LMPC-Pole beim 12 Stundenrennen einen Klassensieg, die zweite Challenge-Klategorie geht an die Porsche-Piloten Faulkner, Bleekemolen und Pappas (Black Swan). LMP2-Sieger wurde der Lola-Honda von Level 5 mit Tucker/Diaz/Hunter-Reay. Alle Klassensieger und deren Piloten übernehmen selbstredend die Tabellenführung der American Le Mans Series und des Intercontinental Le Mans Cups.

Endergebnis (LMP1):

1. Nr. 10 – Oreca Peugeot 908 HDi FAP
2. Nr. 11 – Highcroft Acura
3. Nr. 8 – Peugeot 908
4. Nr. 2 – Audi R15+
5. Nr. 1 – Audi R15+
6. Nr. 16 – Dyson Lola-Mazda
7. Nr. 4 – Rebellion Lola-Toyota