Die 12 Stunden von Sebring sind in dieser Saison ein besonderer Gradmesser. Weil in diesem Jahr ein neues technisches Reglement eingeführt wurde, treffen vor allem bei den Prototypen zwei unterschiedliche Fahrzeuggenerationen aufeinander. Während die neuen LMPs über weniger Leistung verfügen und mit einer Finne auf der Motorabdeckung ausgestattet sein müssen, werden die Vorgänger durch einen Luftmengenbegrenzer beschränkt. Mit dem Qualifying endete die Geheimniskrämerei um die neuen Renner endgültig. Am Ende stand ein Neuwagen deutlich in Front aber Audi kann folgen.

Hochbetrieb in Sebring, Foto: ALMS
Hochbetrieb in Sebring, Foto: ALMS

Schon die komplette vergangene Woche stand im Zeichen der Erprobung. Bei den Testfahrten am Montag und Dienstag sowie bei den freien Trainings schienen die Vorjahresmodelle mindestens auf Augenhöhe mit den neuen Werkswagen zu liegen, beim letzten Training vor der Qualifikation zeigte dann auch der "alte" Peugeot 908, dass die Einstufung gut gelungen war.

Bei den GT2 zeichnete sich wieder der enge Kampf an der Spitze ab, der die letzten Jahre für atemberaubende Spannung gesorgt hatte. Bei der seit 2011 in eine Profi- und Amateurklasse getrennten GTE-Kategorie scheinen Corvette, Ferrari, Porsche und BMW wieder auf Augenhöhe zu liegen.

Sarrazin Mann des Qualifyings

Aufgrund des 56 Wagen großen Starterfeldes der diesjährigen Ausgabe – das Rennen zählt auch zum Intercontinental Le Mans Cup – wurde das Qualifying in je zwei Wertungen für die Prototypen- und GT-Klassen geviertelt.

Das Qualifying der LMPs schien zu Beginn zu Gunsten der Audi R15+ zu laufen, doch Stéphane Sarrazin düpierte die Konkurrenz nach knapp zehn Minuten mit unglaublichen 1:46,5 Minuten. Der Meister der LMS-Saison 2010 holte mit der schnellsten Zeit aller Autos die Pole Position für den neuen Peugeot 908 und behauptete sich vor Romain Dumas im besten Audi (1:47,6). Dahinter folgten mit Marc Gené und Tom Kristensen die Schwesterautos in der gleichen Konstellation. Der "alte" Peugeot von Oreca blieb vor Klaus Graf im Cytosport Aston Martin und dem zweifachen ALMS-Gewinner von Acura.

Nicht nur im Nachttraining schnell, Foto: ALMS
Nicht nur im Nachttraining schnell, Foto: ALMS

Schnellster LMP2-Pilot war Soheil Ayari im Oreca Nissan, dessen Zeit (1:53,8 Min.) vom Zweiten Luiz Diaz (Lola Honda) um über drei Sekunden verfehlt wurde. Mit 1:55,2 konnte sich der beste LMPC, Dane Cameron, vor Ryan Dalziel (+0,198 Sek.) behaupten und die LMP2 aufmischen.

GT-Pole geht an den gebrauchten Ferrari

Schon relativ früh konnte Gianmaria Bruni im AF Corse Ferrari F430 das GT-Zeittraining für sich entscheiden. Seine 2:01,5 Minuten konnten Oliver Gavin (Corvette) und Dirk Werner (BMW) mit etwas langsameren Zeiten unter 2:02 Minuten nicht ganz erreichen. Der zweite M3 mit Dirk Müller folgt morgen dahinter auf Rang drei, vor dem besten F458 von Jaime Melo und Jörg Bergmeister im schnellsten Porsche.

Der beste Qualifier der GT-Challenge war Alex Job-Pilot Leh Keen, der für die knapp sechs Kilometer lange Runde nur 22 Hundertstel weniger benötigte als Craig Stanton und dem irischen Porsche-Piloten Damien Faulkner.

Startaufstellung (LMP):

1. Nr. 8 – Peugeot 908
2. Nr. 1 – Audi R15+ TDI
3. Nr. 7 – Peugeot 908
4. Nr. 2 – Audi R15+ TDI
5. Nr. 10 – Peugeot 908 HDi FAP
6. Nr. 06 – Cytosport Lola Aston Martin
7. Nr. 01 – Highcroft Acura