Der Franke Jörg Teuchert könnte am kommenden Wochenende im niederländischen Assen den Titel in der IDM Superbike klar machen. Der Yamaha-Pilot führt die Gesamtwertung mit 60 Punkten Vorsprung auf Stefan Nebel an, 100 sind bei den letzten Saisonstationen noch zu vergeben. Rein rechnerisch reicht es Teuchert also, im ersten Lauf 15 Punkte mehr als seine Konkurrenten zu holen.

Doch eben jene Konkurrenten werden Teuchert den Titel nicht kampflos überlassen. Theoretisch haben Stefan Nebel (KTM), Werner Daemen (BMW), Gabor Rizmayer (Suzuki) und Arne Tode (Honda) noch Chancen auf den Titel. Die Motorradmarken sind extra mit angegeben, um zu symbolisieren, wie eng und vielfältig es in dieser Klasse zugeht. Ducati-Pilot Dario Giuseppetti hat auf Rang sechs der Gesamtwertung keine Chancen mehr auf den Titel.

Werner Daemen will mindestens den zweiten Gesamtrang von Stefan Nebel zurück., Foto: Toni Börner
Werner Daemen will mindestens den zweiten Gesamtrang von Stefan Nebel zurück., Foto: Toni Börner

"Im Motorsport weißt du nie und es kann noch so viel passieren", hatte der Ex-Supersport-Weltmeister Teuchert schon mehrfach betont. Und so war es letzten Endes in Schleiz auch, als er im zweiten Lauf keine Punkte mit nach Hause nehmen konnte. Bei einem Sturz von Konkurrent Arne Tode war dessen herumfliegende Honda gegen den Lenkerstummel der Yamaha geknallt und Teuchert musste aufgeben.

Durch den Sturz des BMW-Piloten Werner Daemen, ein harmloser Vorderradrutscher, hatte Stefan Nebel die Chance genutzt und war auf seiner KTM an Daemen in der Gesamtwertung vorbei gezogen. Aber die Beiden trennen gerade einmal zwölf Punkte. Und die direkte Konkurrenz heißt Gabor Rizmayer und Arne Tode. Auch diese beiden haben noch Chancen auf die IDM Superbike-Krone, wenn auch Tode mit 92 Punkten Rückstand auf Teuchert als Fünfter schon in einer fast aussichtslosen Lage ist. Zum zweitplatzierten Nebel fehlen allerdings nur deren 32.

Mit Spannung wird auch die Rückkehr des noch amtierenden Meisters Martin Bauer erwartet. Der Österreicher hatte sich in den vergangenen zwei Jahren souverän den Titel sichern können und war dieses Jahr beim zweiten Saisonlauf in Oschersleben schwer gestürzt. Seitdem laborierte der Honda-Pilot an seinen Handverletzungen. Zuletzt nahm er aber schon wieder an einem Lauf der holländischen Meisterschaft in Assen teil und konnte dort gewinnen. Beim letzten Besucher der IDM auf dieser Strecke, im Jahre 2007, gewann er auch den ersten Lauf und wurde im Nachmittagsrennen hinter Max Neukirchner Zweiter. Bauer gehört damit zu den Siegfavoriten, auch wenn er selbst noch nicht weiß, ob seine Fitness schon wieder für die volle IDM-Distanz ausreichen wird. "Mein Speed stimmt nach wie vor, allerdings weiß ich nicht, wie mein Handgelenk auf die doch enorme Belastung beim IDM Rennsonntag reagieren wird", erklärte Bauer.