Erste Weltmeisterschafts-Punkte und doch viel Pech: Der Berliner Sportwagen-Pilot Stefan Mücke hat am Sonntag bei der zweiten Station der FIA GT1 World Championship im englischen Silverstone erstmals die Punkteränge erreicht. Der Aston-Martin-Werksfahrer wurde im DBR9 zusammen mit seinem dänischen Fahrerkollegen Christoffer Nygaard vom Team Young Driver AMR im vierten Saisonlauf Sechster. Der Sieg in dem Championship Race über eine Stunde ging an das Team-Schwester-Auto mit dem Briten Darren Turner und dem Tschechen Tomas Enge.

Mücke/Nygaard, die im Qualifying Race am Samstag auf der 5,9 Kilometer langen Piste wegen eines Reifenschadens vorzeitig ausschieden, mussten tags darauf vom Ende des Feldes starten. Die Aufholjagd wurde dann nach 28 Runden mit den ersten Zählern belohnt. "Die Punkte waren das Beste an diesem Wochenende, an dem wir einige Probleme hatten. Es war mehr möglich", sagte Stefan Mücke.

Der Berliner hatte das Rennen begonnen und wurde gleich in der ersten Runde von mehreren Mitkonkurrenten touchiert. "Dennoch konnte ich einige Plätze gutmachen, doch dann fuhr mir in der zweiten Runde ein weiterer Mitkonkurrent ins Auto, das sich drehte und einen Reifenschaden erlitt", berichtete Stefan Mücke, der zum Reifenwechsel in die Box musste. "Uns kam da zwar eine Safety-Car-Phase entgegen, doch aufgrund der streng limitierten Reifensätze musste das Team ältere Reifen aus dem freien Training und dem Qualifying Race aufziehen. Da ging fast nichts mehr, denn am Ende war kein Gummi mehr drauf." Als Christoffer Nygaard nach einer halben Stunde übernahm, konnte er noch einen guten Satz Reifen verwenden und bis auf den sechsten Platz vorfahren.

"Das war richtig gut und zeigt, was ohne das Pech im ersten Abschnitt möglich gewesen wäre. Ich denke, das Podium war in Reichweite", sagte Stefan Mücke, der bereits am kommenden Wochenende seinen nächsten Einsatz bestreitet. Er wird zusammen mit Enge und Nygaard beim zweiten Lauf der Le Mans Series (LMS) im Aston Martin DBR9 das 1000-Kilometer-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps in Angriff nehmen. Im ersten LMS-Rennen war der 28-Jährige im Acht-Stunden-Rennen im französischen Le Castellet (11. April) im geschlossenen LMP1-Sportwagen-Prototypen Lola-Aston Martin sehr guter Zweiter geworden. "In Spa werde ich allerdings im GT1-Renner sitzen. Das wird bestimmt auch sehr interessant", glaubt Stefan Mücke.