Er schien so einfach zu sein, der Plan von Stéphane Ratel, dem Promoter der GT Serien: die neuen GT1 fahren in einer Weltmeisterschaft, die GT2 tragen eine EM aus und als Unterbau fungieren weiterhin die beliebten GT3 und GT4 Europacups.

Klingt soweit logisch, doch bei den treuen GT- und Sportwagenfans ist Ratel schon länger nicht gerade als Heilsbringer bekannt. Die eindrucksvollen GT1-Renner haben es zwar verdient, zur vierten Weltmeisterschaft neben F1, WTCC und Rallye WM zu werden, klassische Langstreckenrennen werden aber ersatzlos durch zwei Sprintrennen pro Wochenende ersetzt.

Neben der GT1 WM mit vielen Werksfahrern sollte die GT2 Europameisterschaft die entstandene Lücke schließen und teilweise im Rahmenprogramm der Weltmeisterschaft unterwegs sein, mit dem 24 Stunden Rennen von Spa als Höhepunkt.

Amerika liebt GT2

Sollte, denn anders als in den USA, wo die GT2 Klasse der ALMS auf ein volles Starterfeld hoffen kann und bei vielen Herstellern äußerst beliebt ist, zieht es in Europa die Teams entweder in die GT1 oder in die kostengünstige GT3 Klasse mit ihrem abwechslungsreichen Feld.

Die angedachte EM für GT2 Boliden wird 2010 nicht stattfinden, der Meister wird nur beim Klassiker in Spa gesucht und den Teams bleibt die Möglichkeit in die LMS abzuwandern, wo die GT2 ähnlich beliebt werden könnte wie in Amerika, wo wiederum kaum GT1 unterwegs sind.

Das Ziel Ratels, der auch Teilhaber der Le Mans Serie ist, den GT Sport weltweit bekannter und beliebter zu machen hat wohl zu einem hausinternen Konkurrenzkampf der GT- und Prototypenklassen geführt. Sieger könnte mittelfristig die GT3 Klasse werden, die fast auf GT2 Niveau unterwegs ist, aber deutlich günstiger ist.