Mit Silverstone stand im zweiten Saisonlauf des Blancpain GT Series Endurance Cup der nächste Klassiker auf dem Programm. Dominik Baumann und sein Team HTP Motorsport reisten vergangenes Wochenende mit großen Ambitionen auf die Insel. Im ersten freien Training auf dem Formel-1-Kurs fehlte dem Österreicher und seinen Teamkollegen Edward Sandström und Fabian Schiller noch ein wenig die Performance. Zum Pre-Qualifying steigerte sich das Trio allerdings und lag auf Tuchfühlung mit der Top-10. Auf die Spitzenzeit fehlten lediglich fünf Zehntelsekunden. Im Zeittraining kam Baumann in dichten Verkehr und schaffte nur eine gezeitete Runde. Wenig Glück hatte das Team auch im Rennen. Durchfahrtsstrafen und ein weiterer außerplanmäßiger Boxenstopp warfen Baumann und seine Teamkollegen weit zurück.

Dominik, Silverstone war ein durchwachsenes Wochenende für euch. Wie fällt dein Fazit aus?
Es war für uns ein sehr durchwachsenes Wochenende. Allerdings lief es besser als zuvor in Monza. Mit dem Qualifying bin ich nicht ganz unzufrieden. Unser Ziel war es primär, an die starken Zeiten unseres Schwesterautos anzuknüpfen. Der Plan ging leider nicht auf. Der Verkehr im Zeittraining war extrem dicht. Daher kam ich nur auf eine schnelle Runde. Es wäre sicherlich ein bisschen mehr möglich gewesen, wäre ich nicht auf langsamere Autos aufgelaufen. Bereits drei Zehntel hätten für uns einen Startplatz unter den besten Zehn bedeutet. Das hätte ich definitiv geschafft. Dennoch war die Ausgangslage mit P17 recht ordentlich. Wir wissen, dass in einem Endurance Cup-Rennen sehr viel passieren kann.

Das ist es auch - leider lief es dabei nicht zu euren Gunsten...
Der Start war schwierig. Wir haben wegen eines Frühstarts eine Durchfahrtsstrafe bekommen. Im Laufe des Stints hat sich Fabian, der als Erster hinter dem Steuer saß, ein gutes Stück nach vorn gekämpft. Vor dem Fahrerwechsel lagen wir sogar schon unter den Top-10. Edward war als Zweiter an der Reihe und musste gleich zu Beginn einen weiteren außerplanmäßigen Boxenstopp einlegen. Anschließend trat er die Durchfahrtsstrafe an, die zu Rennbeginn gegen uns ausgesprochen wurde. Das warf uns weit zurück. Es lief einfach vieles gegen uns. Das ist wirklich sehr schade, denn was unsere Rundenzeiten angeht, konnten wir durchaus mit dem vorderen Feld mithalten.

Wie lief dein Stint?
Ich hatte einen relativ ruhigen Stint. Wegen einer Berührung am Start gab es eine weitere Untersuchung gegen uns, die in einer weiteren Stop-And-Go-Strafe mündete. Diese habe ich angetreten. Auf der Strecke habe ich wie immer alles gegeben, aber mehr war letzten Endes nicht möglich. Ich bin teamintern die schnellste Runde auf gebrauchten Reifen gefahren und war von den Rundenzeiten absolut konkurrenzfähig. Es ist wirklich sehr schade, dass dieses Mal so viel gegen uns gelaufen ist.

Baumann ging in Silverstone leer aus, Foto: Olivier Beroud / VSA
Baumann ging in Silverstone leer aus, Foto: Olivier Beroud / VSA

Wäre bei weniger Pech ein Sprung ganz nach vorne möglich gewesen?
Nach ganz nach vorne vielleicht nicht, denn die Lamborghinis sind derzeit sehr stark unterwegs, vor allem auf den Geraden. Ich sehe uns aber von der Pace unter den Top-5. Wenn künftig alles zusammenkommt und wir ein sauberes Wochenende haben, können wir sicherlich um Podestplätze mitkämpfen. Ich habe mich im Auto super gefühlt, was sehr beruhigend für den weiteren Saisonverlauf ist.

Du hast in der Blancpain GT Series in Zolder die Möglichkeit, Wiedergutmachung zu leisten...
Ich werde wie immer alles geben. Zolder kenne ich bereits ganz gut, bin dort je einmal im Rahmen des ADAC GT Masters und des Blancpain Sprint Cup gefahren. Die Streckenführung sollte uns entgegenkommen. Der Kurs gehört zu den älteren im Rennkalender, ist sehr schmal und bietet sehr wenig Überholmöglichkeiten. Daher wird eine gute Startposition für den Rennausgang vorentscheidend sein. Die Strecke ist durchaus anspruchsvoll mit den Schikanen, den kurzen Geraden, langsamen und schnellen Kurven. Es macht eine Menge Spaß, dort zu fahren und ich freue mich sehr darauf, Wiedergutmachung für den schwierigen Saisonstart im Blancpain Endurance Cup zu leisten.