An diesem Wochenende dürfen die GT-Fans sich auf ein Rennen freuen, dass eigentlich schon in jedem Kalender eingetragen sein sollte: Der Auftakt der Blancpain-Endurance-Series (BES) bringt alle Zutaten für beste Rennunterhaltung: ein pralles Feld mit einer breiten Vielfalt an spektakulären GT3-Fahrzeugen, ein Who-Is-Who der GT-Piloten und das altehrwürdige Autodromo Nazionale di Monza. All' das gibt es am Sonntag drei Stunden lang.

BES in Monza: Tradition der großen Zahlen

57 Fahrzeuge - das sind fast zehn pro Streckenkilometer - sind angekündigt. Davon werden gleich 25 in der PRO-Wertung antreten. Hätte man sich nicht in den letzten Jahren schon an soclhen Zahlen ergötzen dürfen, wäre dies für jedes GT-Event eine Dimension, die in Staunen versetzen müsste. Stéphane Ratel und seine SRO lassen es aber auch in diesem Jahr selbstverständlich aussehen. Gleiches gilt für die Vielfalt von zehn verschiedenen Herstellern.

Bei den Teams treten, wie auch schon in der Sprint-Serie, ein Rudel deutscher Mannschaften gegen den belgischen Audi-Goliath WRT an: Attempto (Lamborghini), Black Falcon (Mercedes), HTP (Mercedes), Rinaldi (Ferrari), Rowe (BMW) und Zakspeed (Mercedes). Dazu kommen noch die internationalen werksnahen Teams von Garage 59 (McLaren), Grasser Racing (Lamborghini), RJN (Nissan) und M-Sport (Bentley).

Corvette-Besuch bei WRT; Ortelli bei Jaguar

Bei der fast unüberschaubaren Zahl hervorragender Piloten einzelne Namen zu nennen, wäre ungerecht. Eine sei trotzdem genannt: Antonio Gracia. Der Spanier ist Corvette-Werkspilot, doch man sucht einen Chevrolet (Camaro oder Corvette) vergeblich auf der Meldeliste. Garcia startet für das Team von WRT, in dem er René Rast im Wagen mit der Nummer 28 ersetzt und sich zu Nico Müller und dem ehemaligen F1-Piloten Will Stevens gesellt. Ganz zufällig ist diese Kombination nicht: Die Audi-Fahrer Mike Rockenfeller und Marcel Fässler traten in Sebring und Daytona für Corvette an.

Rowe Racing hat die Besatzungen für die beiden BMW M6 ebenfalls kurz vor dem BES-Wochenende verkündet. Philipp Eng und Alexander Sims werden von Dirk Werner verstärkt. Auf dem Schwesterfahrzeug gehen Stef Dusseldorp, Klaus Graf und Lucas Luhr ins Rennen. Der Jaguar von Emil Frey startet in diesem Jahr in der PRO-Wertung und hat mit Stéphane Ortelli einen Top-Piloten in seinen Reihen.

Ein kurzer Blick in die Regeln: Wertungen, Boxenstopps, Reifen

Wie gehabt, existieren innerhalb der BES drei verschiedene Kategorien: PRO, PRO-AM und AM. Während die Einstufung der Piloten in der PRO-Wertung keine Rolle spielt - Platin/Platin/Platin ist möglich -, sind für PRO-AM bei den dreistündigen Rennen nur die Trios Platin/Bronze/Bronze und Silber/Silber/Bronze erlaubt. In der AM-Wertung dürfen nur Piloten mit Bronze-Einstufung starten, um den Amateurcharakter zu wahren und Tricksereien mit zu gnädigen Silber-Einstufungen für schnelle Piloten zu verhindern.

Die maximale Fahrtzeit pro Pilot beträgt 65 Minuten. Dies gibt den Teams nicht viel, aber vielleicht entscheidenden Spielraum bei Gelbphasen oder sehr heterogenen Fahrzeugbesatzungen. Für die dreistündigen Rennen sind zwei Boxenstopps vorgeschrieben. Bei diesen müssen ebenfalls die Reifen gewechselt werden.

Der Zeitplan für Monza (Zeiten in MESZ)

Die Rennwochenenden der BES sind traditionell sehr kompakt. Bei der Veranstaltung in Monza liegen Qualifikation und Rennen auf dem Sonntag. Am Samstag finden zwei Trainingssessions und die Vor-Qualifikation statt.

Qualifikation: Sonntag, 09:00 bis 10:00 Uhr
Rennen: Sonntag, 15:00 bis 18:00 Uhr