Nach dem haarsträubenden Crashfestival im Vorjahr, bei dem zwischenzeitlich sogar bei einigen Fahrern das Schlimmste befürchtet worden war, was sich glücklicherweise nicht bewahrheitet hat, haben sich die Veranstalter der 24 Stunden von Spa-Francorchamps Gedanken zur Verbesserung der Sicherheit gemacht. Gleichzeitig kann die Stephane Ratel Organization (SRO) die Verlängerung der Zusammenarbeit mit seinen Partnern bekannt geben.

Die neuen Maßnahmen sehen insbesondere einen neuartigen Computertest für Amateur-Fahrer der Kategorien Silber und Bronze vor, der in Kooperation mit der Sean Edwards Foundation entwickelt worden ist. In diesem sollen die Fahrer Basiskenntnisse über die Regeln im Motorsport nachweisen. Darüber hinaus wurde der sogenannte Bronze-Test, an dem auch Fahrer der Kategorie "Silber" teilnehmen dürfen, ist ausgedehnt worden.

Die dreistündige Trainingssession am Dienstag vor dem Rennwochenende ist nun nicht mehr optional für Amateur-Fahrer, sondern verpflichtend. Gleiches gilt auch für Fahrer aus den Kategorien "Gold" und "Platin", sofern sie noch nie auf dem Circuit de Spa-Francorchamps gefahren sind. Zusätzlich zu der Trainingssession gibt es eine Streckenbesichtigung. Das anschließende Training wird von Vincent Vosse (Sieger der 24 Stunden von Spa 2002) und Marc-VDS-Pilot Bas Leinders überwacht werden.

Die chaotische Anfangsphase 2014 war der Anstoß zu den neuen Maßnahmen, Foto: Günter Kortmann
Die chaotische Anfangsphase 2014 war der Anstoß zu den neuen Maßnahmen, Foto: Günter Kortmann

Nach WEC-Vorbild wird künftig auch in Spa eine Full Course Yellow ohne Safety Car geben, in der alle Autos auf 80 km/h heruntergebremst werden. Zusätzlich werden einige interne Abläufe hinter den Kulissen gegenüber den Vorjahren deutlich verbessert werden.

Partner halten Ratel die Treue

Gleichzeitig ist es Stephane Ratel gelungen, alle Partner der 24 Stunden von Spa im Boot zu halten: Der Royal Automobile Club of Belgium (RACB) wird weiterhin gemeinsam mit der SRO das Event bis mindestens 2018 ausrichten. Total bleibt Titelsponsor und wird wie schon in den Vorjahren eine Promotions-Kampagne im Vorfeld des Rennens starten. Das belgische Nationalfernsehen RTBF wird weiterhin das Rennen live übertragen.

Bas Leinders wird die Koordination des Bronze-Tests übernehmen, Foto: DPPI
Bas Leinders wird die Koordination des Bronze-Tests übernehmen, Foto: DPPI

Ratel kommentierte da neue Paket wie folgt: "Ich möchte mich bei den Leuten des RACB, bei Total und RTBF für ihre weitere Unterstützung bedanken. Mit ihnen haben wir die 24 Stunden von Spa zu einem Highlight im internationalen Motorsportkalender gemacht. Damit diese Event sein enormes Potenzial voll entfalten kann, war es absolut notwendig, die nötigen Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren. Ich denke, dass wir gemeinsam mit der Sean Edwards Foundation viele Fortschritte auf diesem Gebiet gemacht haben."

Schon drei Monate vor Ablauf der Nennfrist sieht es nach einem spannenden Rennen aus: Bereits 60 Fahrzeuge umfasst die provisorische Nennliste, und gerade der Pro Cup, das Aushängeschild des Rennens, ist stark angewachsen. Nicht zuletzt werden viele Augen auf Alex Zanardi gerichtet sein, der erstmals seit seinem schweren Unfall sich wieder ein Renncockpit mit anderen Fahrern teilen wird.