Black Falcon setzt beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francochamps zwei GT3-Mercedes ein. Teammanager Jean Paul Breslin erklärte, warum er nicht den dritten 24-Stunden-Sieg des Jahres 2013 für seine Mannschaft erwartet.

Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie fällt die Halbzeitbilanz aus?
Gerade sind bei einer Fünf. Jenseits der BES ist es eine Acht oder Neun, da wir die 24 Stunden von Dubai und die 24 Stunden vom Nürburgring gewonnen haben. Genau das war unser Ziel, auf das wir seit drei Jahren hingearbeitet haben. Obwohl das Rennen nicht über die volle Distanz ging, so waren wir doch immer vorne mit dabei. In der BES starten wir nur in der Pro-Am-Klasse, sodass uns alles andere nicht interessiert. Ich will, dass unsere Fahrer um die Meisterschaft kämpfen können, aber wir haben zu oft nicht gepunktet - und das schmerzt, weil die Saison so kurz ist.

Wie ist die Balance of Performance (BoP) in diesem Jahr geglückt?
Die BoP ist okay und viel besser als im letzten Jahr. Im Augenblick scheinen Nissan und Aston Martin noch bevorzugt zu werden, ohne dass darauf reagiert worden wäre. Für die anderen Marken stimmt die BoP aber.

Ist die Spitze des GT3-Booms schon erreicht?
Bislang ist die Spitze noch nicht erreicht. Was mich aber mehr interessiert, ist die Zukunft der GT2 beziehungsweise GTE, weil die GT3-Entwicklung zu starken Kundenverlusten dort geführt hat. Beide sind nun annähernd gleich schnell, aber auch die Preise rücken immer weiter zusammen, was eine sehr schlechte Entwicklung ist.

Wie steht man als Teamchef zum Einfrieren der GT3-Technik?
Letztes Jahr war es doch das Gleiche. Letztlich wird man wieder Updates bringen und sagen, dass sie die Sicherheit verbessern, so dass sie genehmigt werden müssen. Damit einher gehen dann wieder Verbesserungen in der Performance. Ich bleibe skeptisch.

Ist der Mercedes-Benz von der Leistung da, wo er sein sollte?
Zu Beginn des Jahres haben andere Hersteller Kühlöffnungen über den Vorderrädern ihrer Wagen angebracht. Wir fahren solche auch in der VLN, dürfen sie aber in der BES aus Homologationsgründen nicht einsetzen. Davon abgesehen, sind wir mit dem Mercedes zufrieden.

Welchen Eindruck macht das neue TV-Paket für 2013?
Für uns ändern die TV-Verträge nichts, weil in der Pro-Am-Klasse das Geld von den Gentlemen-Fahrern kommt. Dabei spielen Motorsportzeitschriften meiner Erfahrung nach eine größere Rolle als das Fernsehen.

Was sind die Ziele für den Saisonhöhepunkt in Spa-Francorchamps?
Wir haben viel Erfahrung mit 24-Stunden-Rennen im Allgemeinen und haben auch schon in Spa Erfolge gehabt. Da wir vor allem am Nürburgring aktiv sind, wissen wir also wie wir mit wechselnden Wettersituationen umgehen müssen. Da es mehr Punkte einzufahren gilt, müssen wir unser Potential voll abrufen, aber auf der Strecke liegt es an den Fahrern, Leistung zu bringen. Wir sind sicherlich einer der Favoriten in der Pro-Am-Kategorie, auch wenn wir bislang etwas unter unseren Möglichkeiten geblieben sind.

Gibt es schon Pläne für das kommende Jahr?
Dem Team und den Fahrern gefällt die BES sehr, weil es wenige Rennen gibt und die Rennwochenenden angenehm kurz sind. Die Klassenstruktur und die Konkurrenten stimmen auch. Letztlich kommt es aber auf Kunden an. Ein paar der großen 24-Stunden-Rennen würden wir allerdings auch im nächsten Jahr gerne gewinnen.