Zwei Mal auf dem Podium. Kann man da von einem perfekten Wochenende sprechen?
Marc Hennerici: Ja, das war wirklich gut. Das Team hat das gesamte Wochenende einen guten Job gemacht, schon am Freitagmorgen haben wir in Sachen Setup den richtigen Weg eingeschlagen. Alex war als neuer Teamkollege ein Traum, man merkt, dass er drei Jahre DTM hinter sich hat, er arbeitet absolut professionell. Das Zusammenspiel zwischen uns hat prima funktioniert, schließlich kennen wir uns schon 15 Jahre. Bereits 1996 sind wir im Kart gegeneinander gefahren. Am Sonntag wäre der zweite Platz möglich gewesen, letztlich ist es der dritte geworden. Wir hätten aber auch weiter zurückfallen können, daher bin ich sehr zufrieden.

Was ist beim Boxenstopp schief gelaufen, als ihr einige Sekunden und den zweiten Platz verloren habt?
Da ist wohl irgendwo eine Radmutter weg geflogen. Aber man kann den Mechanikern keinen Vorwurf machen, sie haben bisher das ganze Jahr einen perfekten Job gemacht und arbeiten teilweise sieben Tage die Woche. Wenn wir mal die Fehler zählen, die wir Fahrer in dieser Saison schon gemacht haben, dann steht es bestimmt 10 zu 1.

Wie hoch war der Druck auf Alex Margaritis gegen Rennende, als er den dritten Platz verteidigen musste?
Ich kann mir sehr gut vor stellen wie groß der Druck gewesen sein muss. In solchen Situationen versucht man einfach, sich auf seinen Vordermann zu konzentrieren und nicht so viel nach hinten zu schauen. Leider sind wir vorne nicht vorbei gekommen, da uns im Verkehr an der Vorderachse immer sehr viel Downforce verloren geht - auch wenn die Corvette nicht danach aussieht, als wenn es dort viel Anpressdruck gäbe.

Wie sehr hat dir deine Streckenkenntnis während des Wochenendes geholfen?
Ich kenne die Strecke wirklich gut, aber bei vielen anderen Fahrern ist das auch der Fall. Am Samstag hat mir meine Wetterkenntnis sicher geholfen, beim einsetzenden Regen haben wir genau zur richtigen Zeit gestoppt und die Reifen gewechselt.

War es dagegen ein Nachteil, dass euer Team an diesem Wochenende nur ein Auto eingesetzt hat?
Natürlich ist es immer schöner, wenn man ein zweites Auto zum Vergleich da hat, damit man einfach eine zweite Meinung bekommt - besonders wenn es nicht so läuft. Wenn es aber läuft, spielt das eigentlich keine Rolle mehr.

Welche Ziele setzt du dir für den weiteren Saisonverlauf?
Ich möchte möglichst konstant weiter solche Leistungen bringen wie am Nürburgring. Mein Ziel ist es am Ende unter den besten Fünf zu stehen, vielleicht geht es ja sogar weiter nach vorne. Bei allen Autos geht es aber mal rauf und mal runter, da muss man realistisch bleiben. Nur Michael Bartels hat bisher immer gute Punkte geholt, deswegen ist er auch verdient auf dem ersten Platz. Leider kenne ich die kommenden Strecken noch nicht, das ist sicher kein Vorteil. Aber ich werde mich im Simulator darauf vorbereiten.