Sein bisher bestes Ergebnis in der GP2 feierte der Brasilianer Alberto Valerio als Vierter im Hauptrennen von Istanbul - und auch wenn viele auf den ersten Blick glaubten, er hätte das in erster Linie dem Safety-Car zu verdanken gehabt: "Das stimmt so nicht, ich hab auch eine ganze Menge Leute auf der Strecke überholt, mindestens fünf oder sechs", freute er sich. "Das war wirklich ein tolles Rennen, ich hatte guten Speed, konnte endlich einmal alles zusammen bringen. Das sin meine ersten Punkte in der Hauptserie der GP2 überhaupt - und das ist ein tolles Gefühl, das endlich einmal geschafft zu haben. Ich weiß, dass ich in letzter Zeit immer besser geworden bin, das sieht man ja auch im Vergleich zu meinem Teamkollegen."

Valerio glaubte sogar, durch das Safety-Car einen kleinen Nachteil gehabt zu haben - weil ihm beim Boxenstopp deshalb nur zwei statt wie von ihm gewünscht vier Reifen gewechselt wurden: "Dadurch, dass wir den Stopp  in der Safetycar-Phase machen wollten und deshalb ganz schnell reagieren mussten, gab es da ein gewisses Durcheinander in der Kommunikation..."

Noch schlimmer vom Safetycar erwischt sah sich Valerios brasilianischer Landsmann Diego Nunes: "Das Auto war richtig gut, ich hätte vielelicht tatsächlich noch in die Punkte kommen können, aber das Safetycar ist genaus vor mir rausgekommen, und hat mich dann mindestens 30, 40 Sekunden aufgehalten, ehe ich vorbeifahren durfte", schimpfte der iSport-Pilot. " Dadurch konnten die, die vor mir lagen und noch nicht gestoppt hatten, ihren Stopp machen und dann vor mir wieder rauskommen. Das hat mich mindestens fünf oder sechs Positionen gekostet."

Nunes wurde zusammen mit seinem Teamchef  Paul Jackson dann auch bei Rennleiter Charlie Whiting vorstellig, "um die Sache wenigstens klären zu lassen, auch wenn mir das hier wahrscheinlich eh nichts mehr bringt. Charlie hat zumindest versprochen, sich all die Videobänder noch mal anzuschauen..." Die Videobänder sah sich der Rennleiter sogar so genau an, dass er zwei Fahrer entdeckte, die das Safety-Car unerlaubt überholten: neben Romain Grosjean auch Giedo van der Garde. Der zweite iSport-Mann bekam neben einer 25-Sekunden-Strafe auch eine Rückversetzung von zehn Startplätzen für den zweiten Lauf aufgebrummt - damit wird er am Sonntag gemeinsam mit Grosjean von ganz hinten starten müssen.