Um im Motorsport erfolgreich zu sein, braucht man viele Dinge. Neben guten Kontakten, viel Geld und natürlich Talent zählt auch das Glück dazu. Im heutigen Rennen der GP2 Serie gab es neben den Pechvögeln, die kurz vor dem Rennende am Streckenrand strandeten, auch einige glückliche Piloten, die durch die späten Ausfälle noch in die Punkteränge rutschten und damit im Sprintrennen von ganz vorne starten dürfen.

Ganz besonders viel Glück hatte Luca Filippi. Der Italiener, erst seit wenigen Wochen für das Arden-Team im Einsatz, schnappte sich auf der Zielgerade den immer langsamer werdenden Bruno Senna und überquerte die Linie als Achter. "Ich kann mir nicht erklären, warum es einige nicht bis ins Ziel geschafft haben", sagte Filippi nach dem 15. Saisonlauf. "Aber das hat mir die Pole für morgen gegeben. Ich hoffe wir können sie ausnutzen - das ist eine Chance, die man nicht immer bekommt. Bei mir war es heute richtig knapp, denn ich kam erst 20 Meter vor der Linie an Bruno vorbei."

Auch sein Teamkollege Sébastien Buemi hatte jede Menge Glück und wurden in den letzten beiden Runden bis auf den sechsten Rang nach vorne gespült. Zufrieden war der Schweizer aber dennoch nicht. "Wir haben nach dem Zeittraining die hinteren Bremsen gewechselt und ich fand bei den schwierigen Bedingungen zunächst keine richtige Balance", ärgerte sich Buemi, der zudem durch einen Fahrfehler vor der Safety-Car-Phase an Boden verlor und aus den Top-Ten herausfiel. "Ich bin ganz und gar nicht zufrieden mit dem Auto. Bis morgen müssen wir uns noch stark verbessern, sonst werden wir keine Chance haben. Momentan ist der Abstand auf die Spitze noch zu groß."

Eine doppelte Portion Glück gab es für den Spanier Andy Soucek. Der Lokalmatador geriet schon in den Installationsrunden in einer gefährliche Situation, die er nicht ganz unbeschadet überstand. "Bruno Senna war hinter mir, hat sich gedreht und ist mir in die Front gekracht. Ich musste das ganze Rennen mit einem schiefstehenden Lenkrad fahren", erläuterte Soucek die Situation vor dem Start gegenüber dem adrivo Motorsport Magazin. "Da hat er wohl einen Fehler gemacht, den ich ihm aber nicht übel nehme, denn morgen habe ich Chancen auf den Sieg."

Nach einem glücklichen siebten Platz wird Soucek am Sonntag von der zweiten Position starten. Dabei sah es heute gar nicht so gut aus. "Das Überholen war außerordentlich schwer. Zum Glück hatten wir genug Benzin und konnten das Rennen beenden." Ganz im Gegensatz zum zweiten SuperNova-Pilot, der vor dem Ziel liegenblieb. "Ich habe mich auch schon geärgert, als ich in der letzten Runde nur auf dem undankbaren neunten Rang lag - und auf einmal sehe ich Senna und Pantano ausrollen..."