Als Schnellster begann Timo Glock das erste Freie Training der Saison am Freitag. Im Qualifying wurde er dann aufgrund diverser Umstände nur 7. Genau das hatte ihm sein Manager Hans Bernd Kamps noch vor einigen Wochen scherzhaft prophezeit. Im Hauptrennen am Samstag brachte ihm die Sieben aber Glück: Glock fuhr bis auf den zweiten Platz nach vorne - mit einem stark havarierten Auto. Für das Sprintrennen am Sonntag bedeutete Platz 2: "Jetzt fahre ich erneut von 7 los, mal sehen was geht..."

Das zweite GP2-Rennen der Saison begann mit Chaos. Die ersten Runden wurden mehr hinter dem Safety-Car als frei gefahren. Schon in der ersten Kurve kam es zur ersten Kollision. Bruno Senna und Andreas Zuber berührten sich im Zweikampf, dadurch wurde Lucas di Grassi von Zuber umgedreht. "Ich hatte einen super Start", erklärte Andi Zuber. "In der ersten Kurve ist Senna fast an mir vorbei, ich habe zu viel rechts geschaut und dabei di Grassi übersehen. Es war klar meine Schuld."

Für Zuber und di Grassi war das Rennen nach dieser Kettenreaktion früh beendet. Bruno Senna ging nach einem Reparaturstopp noch einmal ins Rennen und wurde sogar noch Achter. Kaum war das Safety-Car von der Strecke verschwunden geschahen drei Dinge innerhalb weniger Sekunden: Antonio Pizzonia fuhr seinem Vordermann während der SC-Phase beim Beschleunigen auf, Timo Glock schnappte sich Michael Ammermüller in der ersten Kurve nach dem Re-Start und das Safety-Car kam erneut heraus, weil Ho-Pin Tung seinen Wagen heftig in die Mauer gelegt hatte.

Der zweite Re-Start leitete dann endgültig die Glock-Show ein. Zunächst ging er an Soucek vorbei, dann an Garcia. Erst der Samstagssieger Filippi hatte dem Deutschen etwas entgegenzusetzen, musste sich nach einem gescheiterten Konter aber ebenfalls geschlagen geben. Zum ganz großen Erfolg reichte es für Glock aber nicht mehr. Der Franzose Nicolas Lapierre war zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Sekunden enteilt, die Timo bis zum Rennende nicht mehr ganz wettmachen konnte.

Damit waren die Podestplätze vergeben: Lapierre, Glock und Filippi durften das Rosenwasser verspritzen. Platz 4 ging an Garcia vor Mike Conway, der von einem Fahrfehler von Michael Ammermüller profitierte. In der letzten Runde verlor der ART-Pilot sogar noch den sechsten Platz an Williams-Tester Kazuki Nakajima. Dennoch lieferte Ammermüller ein starkes Rennen ab, immerhin war lange nicht klar, ob er dieses aufgrund seiner Handverletzung vom Vortag überhaupt beenden würde können. Vielleicht ist Platz 7 für ihn ja ein gutes Omen. Für Timo Glock war es das heute erneut...