Die Anspannung steigt beim Saisonfinale der GP2 in Abu Dhabi. Zwischen Fabio Leimer und Sam Bird ein Zweikampf um den Titel entbrannt, der in den letzten beiden Rennen des Jahres entschieden wird. Im Qualifying hatte der Meisterschaftszweite Bird die Nase erst einmal vorn. Hinter Alexander Rossi sicherte sich der Brite den zweiten Startplatz für das Hauptrennen am Samstag. Der Gesamtführende Leimer muss mit Platz vier vorlieb nehmen.

Eigentlich hatte sich Marcus Ericsson die Pole Position geschnappt, doch die Rennleitung strich dem DAMS-Piloten seine Bestzeit nach Sessionende, weil er die Streckenbegrenzungen mehrmals missachtet hatte. Ericsson startet nun von P12 statt Startplatz 1. Die Pole auf dem Yas Marina Circuit erbte Alexander Rossi. Der Caterham-Youngster benötigte 1:48.931 Minuten für seine schnellste Runde und hatte somit rund drei Zehntel Vorsprung auf Bird.

"Ich denke, der heutige Tag war etwas enttäuschend, denn unser Ziel war ganz klar die Pole Position", so Leimer. "Unglücklicherweise waren wir im Qualifying einfach nicht schnell genug. Nur die viertschnellste Zeit ist für mich nicht gut. Gut ist jedoch, dass Bird nicht auf der Pole Position steht. Rossi wird auf Sieg fahren und Bird muss vorsichtig sein, damit er in beiden Rennen punkten kann. Mein Ziel ist es, das Rennen in dieser spannenden Meisterschaft vor Bird zu beenden. Wir werden sehen, was passieren wird."

Zwischen die beiden Titelaspiranten quetschte sich Jolyon Palmer auf Platz drei. Tom Dillmann unterstrich die starke Performance von Russian Time mit dem fünften Startplatz. Felipe Nasr, der noch theoretische Chancen auf den Titelgewinn hat, kam nicht über Platz acht hinaus. James Calado und Stefano Coletti besitzen ebenfalls noch rechnerische Titelchancen, dürften sich mit den Startplätzen 14 respektive 18 jedoch aus dem Rennen verabschiedet haben. Calado bekam nach dem Training obendrein eine 5-Platz-Strafe aufgebrummt und nimmt das Rennen am Samstag somit von P19 in Angriff.

Die Schlussminuten des Qualifyings boten Spannung pur. Auslöser war Daniel Abt, der während einer schnellen Runde plötzlich eine Radmutter am linken Hinterrad verlor. Zuerst machte sich die Radmutter und anschließend das komplette Rad selbstständig. Bei nur noch sechs Minuten auf der Uhr musste die Session wegen roter Flaggen unterbrochen werden. Abt war nach dem Qualifying und Startplatz 24 ordentlich angefressen. "Möchte jemand ein kostenloses GP2-Rad? Ihr findet es auf der Strecke...", teilte er in Anspielung auf sein Problem via Twitter mit. "Dazu kann ich nichts mehr sagen. Schlimmstes Jahr meines Lebens! 2014 kann nur besser werden."

Kurz vor Feierabend gab die Rennleitung das Qualifying noch einmal frei und alle machten sich auf zu ihren letzten Runs. Bird, zu diesem Zeitpunkt Viertplatzierter, konnte seine Rundenzeit noch einmal verbessern. Leimer blieb auf seiner letzten Runde im Verkehr stecken und musste die Runde abbrechen.