Die erste Saisonhälfte ist vorbei und die Schonfrist für die Piloten definitiv abgelaufen. Auf dem 4.381 km langen Hungaroring sehen sich die Fahrer mit 14 sehr unterschiedlichen Kurven auf einem eher schmalen Circuit konfrontiert. Die engste Kurve weist einen Radius von 20 Metern, die weiteste einen solchen von 400 Metern auf. Die Strecke liegt in einem kleinen Tal, rund 20 Kilometer vom Budapester Stadtzentrum entfernt, in welchem in den letzten Jahren öfters sehr hohe Temperaturen gemessen wurden. Aber auch Gewitter und dadurch bedingte Regenrennen sind möglich, wobei die Strecke in diesem "Kessel" wieder besonders schnell abtrocknen kann.

Umso wichtiger sind ein gutes Reifenmanagement und eine durchdachte Strategie. Für Simon Trummer geht es darum, in einem stark besetzten Teilnehmerfeld den Weg zurück in die Punkte zu finden. Noch ist viel Potenzial ungenutzt, insbesondere im Qualifying. Auf dem Nürburgring durfte er mit den Rennleistungen zufrieden sein, die ihn vom 26. (Qualifying) auf den 9. Rang (Rennen 2) brachten. Gemeinsam mit seinem Team muss er nun wieder einen Weg finden, um sich im Qualifying eine bessere Ausgangslage für die Rennen zu verschaffen. Dass der Speed vorhanden ist, hat er beim Saisonbeginn in Malaysia und Bahrain bewiesen. Aktuell arbeitet Trummer daran, die komplexen Pirelli-Reifen besser und besser zu verstehen.

Die Schwierigkeit liegt darin, die Pneus auf die optimale Temperatur zu bringen und diese halten zu können. Gelingt dies, ist eine gute 2. Saisonhälfte mit regelmässigen Punktegewinnen realistisch. Einstellung und Willen sind beim 24-jährigen Berner Oberländer jedenfalls vorhanden, ohne die ein Sprung von Rang 26 auf 9 auf dem Nürburgring nicht möglich gewesen wäre. Sehr motiviert bereitet er sich nun auf die nächste Aufgabe "Hungaroring" vor.