In rund drei Wochen startet die Formel E in Peking in ihre erste Saison. Als erste internationale Rennserie setzt sie völlig auf Elektromotoren. Ein Ansatz, der Williams-Chefingenieur Rob Smedley durchaus begeistert: "Wenn man daran denkt, welche Vorteile ein Elektromotor bei der Entwicklung von Drehmoment bietet, ist die Formel E wahnsinnig interessant. Das ist etwas, das mich schon immer interessiert hat, seit ich in diesem Sport begonnen habe. Ein Elektromotor hat gegenüber einem normalen Verbrennungsmotor einfach viele Vor- und auch Nachteile."

Smedley blickt aber auch über seinen Tellerrand. "Es gibt zwei Perspektiven, aus denen man auf die Formel E blicken kann. Die erste ist die eines Ingenieurs und aus der ist sie sehr interessant. Es gibt aber noch einen zweiten Weg, die Sache zu betrachten", meint der Brite.

Und da klingt Smedley gleich deutlich weniger überzeugt: "Man muss sich überlegen, ob das etwas ist, das die Fans sehen wollen. Wir wollten nicht irgendwelche Serien produzieren, die nur für Ingenieure interessant sind. Die Formel 1 hat sich aus dieser Richtung zu etwas entwickelt, dass sich die Leute am Sonntagnachmittag ansehen wollen. Die Frage ist, ob der Motorsport mit der Formel E nun wieder etwas geschaffen hat, das die Leute so begeistern kann. Die Zeit wird es zeigen."

In Peking wird das erste Formel-E-Rennen der Geschichte stattfinden, Foto: Formel E
In Peking wird das erste Formel-E-Rennen der Geschichte stattfinden, Foto: Formel E

Sollte die Formel E bei den Massen aber dementsprechend ankommen, sieht Smedley sie als großen Zugewinn für die Motorsportwelt. "Es könnte ein weiterer Zweig im Motorsport sein, der nicht nur das Interesse der Hardcore-Formel-1- und WEC-Fans weckt, sondern auch andere Leute anspricht und so mehr Fans in die Motorsport-Community bringt", hofft er.