Die Entscheidung in der Formel BMW naht. Bis zum Saisonende sind es nur noch vier Rennen. Beim heutigen Lauf auf dem Nürburgring rückten Jens Klingmann und Daniel Campos-Hull wieder näher zusammen. Die beiden Teamkollegen an der Spitze der Gesamtwertung sind vor dem Heimspiel des Spaniers in Barcelona nur noch durch vier Punkte getrennt. Doch beim zweiten Rennen am Ring spielte ein anderer Fahrer die Hauptrolle: Marco Wittmann sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg.

Wie schon vor einer Woche in Oschersleben führte Wittmann das Feld vom Start weg an. "Der hätte durchaus besser sein können, aber es hat gereicht um als Erster in die erste Kurve einzubiegen", berichtete der Rennsieger im Gespräch mit motorsport-magazin.com. In den ersten Runden bekam der Rookie Druck von seinen Verfolgern. Zunächst versuchte sich Philipp Eng, dann Campos-Hull. Nach einigen Runden konnte sich Wittmann jedoch von seinen Hintermännern lösen. "Der Abstand war nicht sehr groß, aber es hat gereicht. Das ganze Rennen lief recht locker. Leider hatten wir immer noch Probleme mit den Bremsen. Eng und Campos-Hull kamen immer ein wenig heran, aber in den anderen Streckenabschnitten war ich schneller."

Philipp Eng aus dem Team von Peter Mücke musste sich in der dritten Runde dem Spanier Campos-Hull geschlagen geben. Einen wirklichen Zweikampf gab es nicht. "Am Ausgang der letzten Kurve war er noch weit hinter mir", erklärte Eng. "Dann hat er mich auf einmal ausgebremst. Normalerweise mache ich die Tür zu, aber ich habe einfach nicht mit ihm gerechnet." Danach versuchte Campos-Hull vergeblich, die Lücke zu Wittmann zu schließen. Beide Piloten fuhren beinahe identische Rundenzeiten, im Ziel trennte sie etwas mehr als eine Sekunde. "Hätte ich Eng früher überholen können, hätte ich vielleicht noch eine Chance gehabt, denn am Anfang war ich deutlich schneller", so Campos-Hull.

Daniel Campos-Hull freut sich auf sein Heimspiel, Foto: BMW
Daniel Campos-Hull freut sich auf sein Heimspiel, Foto: BMW

Auf dem vierten Platz kam Jens Klingmann ins Ziel. Der Leimener konnte seine Führung in der Gesamtwertung verteidigen. "Ein vierten Rang in einem harten Rennen ist kein schlechtes Resultat", bilanzierte der Eifelland-Pilot. "Trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht, denn Daniel ist wieder auf vier Punkte herangekommen." Über das Wochenende gesehen hatte Klingmann die bessere Karten: Er holte drei Punkte mehr als sein Teamkollege. Bei noch vier zu fahrenden Rennen hat der 17-jährige alle Möglichkeiten auf seiner Seite. "Die Entscheidung wird mit großer Wahrscheinlichkeit erst in Hockenheim fallen." Vielleicht kommt Klingmann bis dahin auf eine zweistellige Anzahl von Siegen. Zur Zeit steht er bei acht Erfolgen. "Das wäre supermegahypergalaktischgut! Mein Hauptziel bleibt aber die Meisterschaft."

Bei den nächsten beiden Rennen will Daniel Campos-Hull seinen Heimvorteil ausspielen und bläst zur Attacke: "In Barcelona will ich beide Läufe gewinnen", hofft der Spanier. "Ich kenne den Grand Prix Kurs. Wir fahren zwar die Kurzanbindung, aber da gibt es fast keinen Unterschied." Auch Marco Wittmann will weiter hoch hinaus. "Es kann noch viel passieren und ich mache mir weiterhin Hoffnungen auf den Titel."