Sowohl Philipp Eng als auch Marco Wittmann konnten ihren Aufwärtstrend der letzten Rennen auch im kombinierten Zeittraining bestätigten. Während Philipp Eng sich die Pole Position für den ersten Lauf sicherte, fuhr Wittmann im zweiten Qualifying ganz nach vorne. Insbesondere im ersten Zeittraing kam es dabei zu einem engen Schagabtausch zwischen Eng und den beiden Meisterschaftsaspiranten Daniel Campos-Hull und Jens Klingmann. Fast mit jeder neuen Runde wechselte die Führung zwischen den dreien Piloten hin und her.

Philipp Eng schnappte Daniel Campos-Hull in letzter Minute die Pole weg., Foto: BMW
Philipp Eng schnappte Daniel Campos-Hull in letzter Minute die Pole weg., Foto: BMW

So sah Campos-Hull am Ende schon wie der sichere Pole-Sitter aus, als Klingmann nicht mehr zulegen konnte. Doch mit seiner letzten Runde schnappte Eng dem Spanier noch die Bestzeit weg. "Eigentlich habe ich sogar noch einen kleinen Fehler drin gehabt aber zum Glück hat es doch gereicht", freute sich Eng, der sich auch im zweiten Qualifying mit Startplatz zwei eine glänzende Ausgangslage geschaffen hat. "Das ist meine erste Pole und mein bestes Qualifyingergebnis überhaupt. Jetzt hoffe ich, dass die Rennen genauso verlaufen", freute sich Eng.

Hinter den drei Schnellsten lieferten sich Marco Wittmann und französischer Teamkollege Adrian Tambay ein Duell um den vierten Platz, das der Deutsche letztlich für sich entschied. "Wir hatten im ersten Zeittraining ein bisschen Übersteuern in schnellen Kurven, deswegen waren wir da nicht ganz so gut. Fürs zweite Zeittraining haben wir noch eine Kleinigkeit am Setup verändert", erklärte Wittmann. Die Änderung sollte sich auszahlen.

Doch zunächst ergab sich auch im zweiten Durchgang das gleiche Bild wie zuvor: Campos-Hull, Klingmann und Eng spielten an der Spitze Bäumchen, wechsele dich und schraubten so die Bestzeit in kleinen Schritten herunter. Drei Minuten vor Schluss legte Wittmann jedoch eine perfekte Runde hin, an der sich alle anderen die Zähne ausbissen. Am Ende war der Franke zwei Zehntel schneller als Philipp Eng auf Platz zwei. "Ich bin eigentlich zufrieden", sagte Wittmann. "das erste Zeittraining hätte besser laufen können, aber dennoch war es ganz ok."

Auch im Hinblick auf die Meisterschaft sorgt die Startaufstellung für Spannung. Die beiden führenden Jens Klingmann und Daniel Campos-Hull trennt nur ein Punkt voneinander. Und auch heute lieferten sich die beiden ein Kopf-an-Kopf-Duell, das am Ende ein unentschieden brachte. Während Campos-Hull morgen einen Platz vor Klingmann starten wird, dreht sich das Blatt am Sonntag. "Im ersten Durchgang habe ich schon mit der Pole gerechnet, aber zumindest bin ich vor Jens geblieben. So kann ich mit dem Ergebnis gut leben", fand der Spanier.

Für Jens Höing lief es heute nicht nach Wunsch, Foto: BMW
Für Jens Höing lief es heute nicht nach Wunsch, Foto: BMW

Zu der gleichen Einschätzung kam auch sein Teamkollege und Titelkonkurrent. Es ist auf jeden fall nicht schlecht, zweimal auf drei zu stehen. Ich habe schon schlechtere Resultate gehabt. Da lässt sich schon was draus machen", sagte Klingmann. Dabei kommt es dem Leimener nicht unbedingt drauf an, eines der Rennen zu gewinnen. "Mir ist es eigentlich egal, ob Eng gewinnt oder jemand anderes. Das Einzige, was mir wichtig ist, ist vor Daniel zu stehen." Ein Stallduell à la Alonso-Hamilton muss man bei Eiffelland Racing dennoch nicht befürchten. "Wir sind immer noch locker und verstehen uns genauso gut, wie am Anfang der Saison. Das ist überhaupt kein Thema", versichert Klingmann.

Nichts mit den vorderen Plätzen hatte hingegen Jens Höing zu tun. Nach einer Kollisison im freien Training kam er nur auf die enttäuschenden Ränge 14 und 16. "Wir mussten die Radaufhängung, die Quetschbox und die Lenkstange austauschen, danach fuhr sich das Auto ganz komisch, wie ich es noch nie gekannt habe", erklärte Höing. Auch zwei kurzfristige Änderungen während des Qualifyings brachten keine Besserung. "Ich kann mir gar nicht erklären, warum es so schlecht lief. Ich hoffe, dass wir irgendwas am Auto finden und dann sehen wir weiter. Überholen kann man hier ja."