Roland Ratzenberger und David Brabham gingen 1994 zusammen für das Newcomer-Team Simtek an den Start.
Rookie Ratzenberger gab dabei im Alter von 33 Jahren sein Formel-1-Debüt, während der fünf Jahre jüngere Brabham 1990 bereits eine Saison in der Königsklasse absolviert hatte.
Der Teamchef der beiden war der junge Ingenieur Nick Wirth, der Simtek Research 1989 zusammen mit Max Mosley ins Leben gerufen hatte. Wirth war Gründer, Besitzer und Technischer Direktor des Teams in Personalunion.
Teamgeist wurde beim kleinen Privatrennstall groß geschrieben: "Wir versuchten zu überleben und wir mussten alleine deshalb als Mannschaft zusammenarbeiten. Wir wussten, dass wir es sonst nicht schaffen würden", so Brabham.
Der Spaß kam zwischen den beiden nicht mehr ganz blutjungen F1-Frischlingen laut Brabham aber trotzdem nie zu kurz: "Wir kamen sehr gut miteinander aus."
Beim zweiten Saisonrennen in Aida standen die beiden Teamkollegen das einzige Mal zusammen in der Startaufstellung. Für Ratzenberger sollte es sein einziger Grand Prix bleiben.
Wenige Wochen später reiste das junge Team voller Zuversicht zum dritten Saisonrennen nach San Marino. "Als wir nach Imola kamen hatten wir ein ziemlich zuverlässiges Auto, was wichtig war. Es war nicht sonderlich schnell, aber zumindest war es standfest genug um zu lernen und zu versuchen, unser Potential voll auszuschöpfen", erinnert sich Brabham.
Beim Samstags-Qualifying verunglückte Ratzenberger in der Curva Villeneuve jedoch schwer. Brabham kam kurz darauf an der Unfallstelle vorbei: "Ich schaute in sein Cockpit, weil ich sehen wollte, ob er in Ordnung ist. Aber ich sah, dass er es nicht war."
Ratzenberger wurde per Helikopter ins Krankenhaus nach Maggiore geflogen. Kurze Zeit später bewahrheiteten sich jedoch Brabhams Befürchtungen: "Ich war in der Box und stand dort etwas benommen, als jemand kam und bestätigte, dass er verstorben war. Ich wollte einfach nur raus."
Brabham entschied sich jedoch nach reiflicher Überlegung, das Rennen für sein Team trotz des tragischen Ereignisses in Angriff zu nehmen: "Irgendwie mussten wir weitermachen und durften unseren Kampfgeist nicht verlieren. Wir wollten als Team überleben und ins Auto zu steigen war deshalb keine ichbezogene Entscheidung."
Er war jedoch vom Schicksal seines Teamkollege, auf den er so große Stück hielt, schwer getroffen. Trost fand Brabham in seiner Annahme, dass Ratzenberger an diesem verhängnisvollen Tag im April 1994 ein glücklicher Mann war: "Er hatte seinen Traum verwirklicht und er war glücklich. Wahrscheinlich starb er glücklich, denn er saß in einem Grand-Prix-Auto."
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