Zunächst bestätigten sich die Vermutungen, dass es am Start krachen würde. Wie in den letzten beiden Jahren war für einen Haufen Fahrer das Rennen auf der vier Kilometer langen Strecke von Valencia schon in der ersten Runde beendet. Als sich das Feld nach dem fliegenden Start auf den Weg zur ersten Kurve machte, lösten zwei Seat-Fahrer eine Kettenreaktion aus. Zunächst sah es so aus, als wenn nur Rob Huff, Olivier Tielemans und Gabriele Tarquini in die Kollision verwickelt gewesen wären, doch auch Tiago Monteiro und Roberto Colciago versenkten ihre Fahrzeuge im Kiesbett. Noch in derselben Kurve torpedierte Alex Zanardi seinen Markenkollegen Felix Porteiro, auch für sie war das Rennen vorbei.

Unbeeindruckt vom Gewühl verteidigte James Thompson seine Führung und konnte sich in der Safety-Car-Phase erst einmal vor seinen Verfolgern ausruhen. Nicola Larini konnte bis auf den zweiten Platz nach vorne fahren. Auf den Plätzen drei und vier folgten die beiden Leon von Yvan Muller und Jordi Gene, dahinter Andy Priaulx im BMW. Augusto Farfus fiel in der Startphase durch einen Dreher bis auf Platz 17 zurück.

Den Neustart am Ende der vierten Runde konnte Thompson für sich entscheiden und die Führung abermals verteidigen. Im Mittelfeld kämpften Pierre-Yves Corthals, Tom Coronel, Luca Rangoni und Jörg Müller um die achte Position. Für Müller, der von Platz 14 startete, galt es den achten Platz zu holen, um im zweiten Lauf auf der Pole Position zu stehen.

Derweil setzte sich James Thompson in seinem Alfa immer weiter vom Feld ab. Nach sieben von 15 Runden lag der Brite schon fast zwei Sekunden in Führung. Es folgte ein Quartett aus den oben genannten Fahrern und, nach einer weiteren Lücke von ein paar Sekunden, Michel Jourdain und Luca Rangoni. Der Italiener konnte mit seinem siebten Gesamtrang zum vierten Mal in Folge die Independents-Wertung gewinnen.

Nach 15 Runden überquerte Thompson als Erster die Ziellinie. Zweiter wurde Larini vor Muller, womit drei verschiedene Marken auf das Podium fuhren. Leer ging BMW aus, doch sie waren die heimlichen Sieger dieses Rennens. Während Andy Priaulx mit viel Gewicht auf Platz fünf fuhr, holte sich Müller mit ebenso viel Ballast an Bord den achten Platz und damit die Pole für den zweiten Lauf am Nachmittag.

Augusto Farfus kehrte zu der Fahrweise zurück, die man bis vor ein paar Jahren von ihm kannte. Der Brasilianer wollte gleich drei Fahrzeuge auf einmal überholen, was allerdings gründlich nach hinten losging. Farfus räumte in seinem BMW D´Aste, Coronel und Corthals ab. Nutznießer war Alain Menu, der von Platz 13 auf neun nach vorne stoßen konnte.